Ein fulminantes Ende fand die Reihe "Benefizkonzert der Druck- und Medienhäuser Würzburg" vergangenen Freitag im Vogel Convention Center. Den 15. Abend dieser Art gestalteten das Gesangsquintett sub5 und Lutz Krajenskis Hammond-Jazztrio frappierend wunderbar. Beide Bands haben nichts miteinander gemeinsam.
Gut, ihre jeweiligen Repertoires reichen von Barock bis Pop und die Musikerinnen und Musiker profitieren stark von ihrer Hannoverschen Musikhochschulausbildung, gerade was die Finessen des Jazz angeht. Und sie neigen in gleichem Maß zu Arrangements, die richtig ins Extreme gehen. Dabei gehen die fünf Vokalisten sogar noch weiter als ihre Instrumentalkollegen, die ihrerseits dafür die schrillen Töne zelebrieren.
Hammond-Orgel, Saxofon, Schlagzeug und Gesang
Doch der Reihe nach: Die zwei Ensembles wechselten sich auf der Bühne ab, spielten aber auch gemeinsam. Die Sessions brachten das Würzburger Publikum heuer in den Genuss einer äußerst seltenen Klangkombination: fünf Sänger, Hammond-Orgel, Saxofon und Schlagzeug.
sub5 demonstrierte gleich in den ersten Takten ihre Fähigkeit zu gewagten Dissonanzen und versicherten damit, dass sie durchaus zu den angekündigten Jazzinstrumentalisten passen. Sie zeigten es witzigerweise am scheinbar biederen Folksong "Wenn ich ein Vöglein wär’". Mit derlei Überraschungen ging es weiter, Spannung pur den ganzen Abend lang.
Die Krajenksis, setzten zu dritt mit dem Brodel-Sound eines mittleren Miles Davis ein, das erste Hammond-Solo gleich auf Spitzen-Niveau. Das ging über zu einem verträumten Eric-Satie-Cover und einem Blues ohne jede Vorhersehbarkeit. So war nach dem ersten halben Dutzend Werken klar: Zwischen dem Quintett und dem Trio wird es noch ordentlich funken.
Letztes gemeinsames Benefizkonzert
Profis mit Jazz-Ausbildung brauchen keine langen Proben, und so standen auch sub5 und das Krajenski-Trio nach kürzester Vorbereitung gemeinsam auf der Bühne. Sie spielten Pop, Soul und Folk. Dabei konnte sich das Publikum ein wenig zurücklehnen und musste nicht permanent hochkonzentriert zuhören. Was sich aber auch lohnte.
Gelohnt hat sich der Abend auch für die solidarische Musikschule "Willkommen mit Musik" und für das Zukunftshaus Würzburg für nachhaltiges Wirtschaften. Beide Initiativen erhielten aus Eintritt und Spenden je 20 000 Euro.
Organisiert wurde das 15. Benefizkonzert von Koenig & Bauer, der Mediengruppe Main-Post, dem Robert Krick Verlag und der Vogel Communication Group. Anstehende personelle Veränderungen in der Managergruppe sind der Anlass, das gemeinsame jährliche Benefiz künftig nicht mehr auszurichten, deutete Main-Post Geschäftsführer David Brandstätter an. Man werde aber alternative Formate entwickeln. Die Messlatte dafür liegt hoch.