Neuerdings wird der Mythos des alten West-Berlin neu beschworen. Auch der deutsche Regisseur Oskar Roehler blickt nun zurück. In seiner autobiografisch gefärbten Groteske „Tod den Hippies - Es lebe der Punk!“ kehrt das West-Berlin als Tollhaus der Freaks und Spinner zurück.
Roehlers Hauptfigur Robert (Tom Schilling), ein ruppiger Punk aus der Provinz, erlebt die vor sich hin dämmernde Stadt als Ort der Befreiung: „Ich bin jung. Ich will ficken und Drogen nehmen.“ Sein Kumpel Schwarz (Wilson Gonzalez Ochsenknecht) besorgt Robert einen Putzjob in einer Peep-Show. Zwischendurch geht's zum Sozialamt, Geld vom Staat abholen. Der Junge haust unter dem Dach, verliebt sich in die flippige Sanja (Emilia Schüle). Im „Risiko“, der Bar von Blixa Bargeld (Alexander Scheer), fließt der Wodka. Und einen schwulen Nazi (Frederick Lau) gibt es auch.
Hannelore Hoger darf in der Nostalgieklamotte eine dämonische Mutter spielen, Theaterstar Samuel Finzi vervollständigt dieses urdeutsche Gruselkabinett als abgewrackter, zynischer Alt-68er: • • ο ο ο ο
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