Für Millionen junge Frauen war die blonde Naturschönheit Ende der 90er Jahre ein Idol. Das nette Mädchen von nebenan, mit dem man Woche für Woche mitfieberte. Als Cora Hinze in der RTL–Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ (GZSZ) wurde Nina Bott als 19-Jährige schlagartig berühmt, 2005 verließ die beliebte Hauptdarstellerin die Serie. Seither ist im Leben der Hamburgerin einiges passiert. Im Interview spricht die Mutter eines Elfjährigen über ihre Familie, fehlenden Ehrgeiz, die Sinnhaftigkeit sozialer Netzwerke und ihr neues Bühnenprojekt.
NIna Bott: Beides ist eine Herausforderung, vor der Kamera wie auf der Bühne. Im Theater bekommt man aber ein direktes Feedback vom Publikum. Mal läuft alles gut, mal geht aber auch alles schief. Dann liegt es an uns Schauspielern, es trotzdem so hinzubekommen, dass die Zuschauer nichts merken. Mir macht beides großen Spaß, ich arbeite einfach sehr gerne.
Bott: Das wurde ich schon einmal gefragt und wollte mir daraufhin eigentlich mal eine gescheite Antwort überlegen. Aber bisher ist mir noch nichts eingefallen. (Lacht) Was ich allerdings gemerkt habe, ist, dass man im Fernsehen, wenn man bereits größere Rollen gespielt hat, meist leider nur noch für die Hauptrolle besetzt wird. Die ist dann häufig darauf abgestimmt, was man selbst mitbringt.
Bott: Hübsch, blond und nett. Oft haben aber eben die kleineren Nebenrollen mehr Pfeffer und sind als Figuren interessanter. Die würde ich daher gerne öfters spielen.
Bott: Naja, es kommt immer darauf an, was man aus so einem Sprungbrett macht. Wenn man optisch ein glatter Typ ist, muss man für sich selbst schauen: Wo sind meine Ecken und Kanten. Man sollte sich nicht auf das reduzieren lassen, was man auf den ersten Blick zu sein scheint.
Bott: Eigentlich ist meine Rolle von allen vieren am schwierigsten, weil sie nicht so greifbar ist. Die anderen bleiben im ganzen Stück ihrer Linie treu, meine Figur ist vielschichtiger. Das war für mich eine große Herausforderung und ich habe lang an meinem Spiel gearbeitet.
Bott: Ich habe erst bei drei professionellen Theaterproduktionen mitgespielt, die alle als Komödien galten. Bei „Paarungen“ ist der Humor aber viel subtiler. Die Geschichte ist total toll und auch für jüngere Menschen ansprechend. Mich persönlich erinnert das Stück an „Der Gott des Gemetzels“. Es spielt alles in einem Wohnzimmer, und nach und nach kommen mehr Abgründe auf den Tisch. Das ist unheimlich spannend.
Bott: Die Familie ist sowieso das Allerwichtigste und hat oberste Priorität.
Bott: Das ist gerade schon eine größere Herausforderung. Aber der Papa des Kleinen, mein Freund, und Opa, Oma sind glücklicherweise auch noch da. Die sind meistens sogar beleidigt, wenn ich zu wenig arbeite und sie nicht so viel Zeit mit meinem Sohn verbringen können (lacht).
Bott: Je älter man wird, desto wohler fühlt man sich mit sich selbst. Man hat einfach ein ganz anderes Körpergefühl, und ich glaube, dass das immer besser wird. Seit ich 30 bin, habe ich das Gefühl: Es geht nur noch bergauf.
Bott: Genau, das ist der Plan (lacht).
Bott: Teilweise ja (lacht). Ich bin auf jeden Fall aktiv und habe ein sehr, sehr sportliches Kind. Dem versuche ich möglichst gerecht zu werden.
Bott: Nicht genug. Mir macht das Spaß und ich habe den Ehrgeiz, dass ich für mich besser werde. Allerdings habe ich null dieses Gewinner-Gen. Das war schon immer so. Das war für meine Trainer auch nicht immer so einfach, wenn sie gemerkt haben: Die geht da mit Spaß ran und nicht mit eiserner Disziplin und Ehrgeiz.
Bott: Ja, auf dieser Ebene total. Da kam mir Facebook ehrlich gesagt auch das erste Mal sinnvoll vor, sonst nervt es mich oft. Aber in diesen Fällen konnte man wirklich eine Menge erreichen. Es ist ein sehr schönes Gefühl, anderen helfen zu können.
Nina Bott
Geboren wurde Nina Bott am 1. Januar 1978 in Hamburg. Drei Monate nach ihrem Abitur begann ihre Karriere mit der Rolle der Cora Hinze in der RTL-Seifenoper „GZSZ“. Seither war die 36-Jährige unter anderen in „Das beste Stück“ (2002), „Die Sturmflut“ (2006) und „Kreuzfahrt ins Glück – Hochzeitsreise nach Barcelona“ (2014) zu sehen.
Im Theater der Stadt Schweinfurt ist Nina Bott am 8. Dezember um 19.30 Uhr zu Gast. Die Veranstaltung ist bereits ausverkauft, Restkarten für die Komödie „Paarungen“ gibt es eventuell an der Abendkasse.
Mit ihrem Lebensgefährten Benjamin Baarz
und Sohn Lennox lebt Bott in Hamburg. mro