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Würzburg
Was macht ein gutes Lied aus? Hier sind Tipps von Konstantin Wecker, Carolin No und Matze Rossi
Spätestens seit Fridays for Future engagieren sich junge Menschen wieder stärker politisch. Noch schlägt sich das aber nicht in Songs nieder. Ein Wettbewerb soll das nun ändern.
„Ich singe, weil ich ein Lied hab'“:  Konstantin Wecker 2018 bei einem Songwriting-Workshop an der Universität Würzburg.
Foto: Silvia Gralla | „Ich singe, weil ich ein Lied hab'“:  Konstantin Wecker 2018 bei einem Songwriting-Workshop an der Universität Würzburg.
Mathias Wiedemann
 |  aktualisiert: 27.04.2023 12:30 Uhr

Benjamin Haupt, selbst Gitarrist und Songschreiber, ist seit zwei Jahren Popularmusikbeauftragter des Bezirks Unterfranken. Unter dem Label Mainpop organisiert der 32-Jährige Workshops, Förderkurse und Konzerte für junge Musikerinnen und Musiker. In den vergangenen Jahren hat Haupt festgestellt, dass sich junge Menschen wieder stärker politisch engagieren, etwa bei Fridays for Future, dass sich diese Haltung bislang aber noch kaum in Songs niederschlägt.

Benjamin Haupt: 'Pack Deine Meinung und Deine Ideen in einen Song.'
Foto: Alex Chepa | Benjamin Haupt: "Pack Deine Meinung und Deine Ideen in einen Song."

Deshalb lobt Mainpop nun den Wettbewerb "Zukunftslieder" aus. Bis 31. März können junge Musikerinnen und Musiker Songs einreichen, die sich mit ihrer Sicht auf die Welt auseinandersetzen. Benjamin Haupts Aufruf: "Pack Deine Meinung und Deine Ideen in einen Song und erzähle uns, was Dich bewegt, was Dir an der Welt gerade überhaupt nicht passt oder richtig gut gefällt, wie Du Dir Deine Zukunft wünschst oder was sich verändern muss, um die Welt zu einem besseren Ort für alle Menschen zu machen."

Die Redaktion bat Schirmherr Konstantin Wecker (Liedermacher, Komponist, Schauspieler und Autor) sowie die Juroren Carolin und Andreas Obieglo (Carolin No) und den Sänger und Songwriter Matze Rossi um ein paar Tipps: Was macht einen guten Song aus?

Konstantin Wecker: "Es geht nicht nur darum zu gefallen."

Konstantin Wecker im Juni 2021 bei seinem Auftritt auf Gut Wöllried im Rahmen des Literaturfestivals MainLit.
Foto: Silvia Gralla | Konstantin Wecker im Juni 2021 bei seinem Auftritt auf Gut Wöllried im Rahmen des Literaturfestivals MainLit.

"Ich singe, weil ich ein Lied hab‘, nicht weil es Euch gefällt – nach wie vor hat dieses Lied, das ich 1978 veröffentlicht habe, eine große Bedeutung für mich. Eigentlich ist es das Motto meiner künstlerischen Laufbahn geblieben und vor allem auch das Motto meines Labels Sturm und Klang. Ich sage meinen jungen Künstler*innen immer: Es geht in der Musik nicht nur darum zu gefallen, darum darf es auch nicht gehen. Mit unseren Liedern wollen wir die Menschen auch immer zum kritischen Denken anregen, andere Sichtweisen eröffnen und den demokratischen Diskurs vorantreiben. Kunst und Lieder sind immer ein Abbild der Gesellschaft.

Denn Kunst und Gesellschaft prägen sich gegenseitig. Daher ist es wichtig, besonders die jungen Menschen dazu zu animieren, sich in ihren Liedern mit den Themen zu befassen, die sie auch beschäftigen und sich somit eine Stimme in der Gesellschaft zu verschaffen."

Matze Rossi: "Es geht nicht ohne Haltung oder Message."

Matze Rossi im Juli 2021 beim Würzburger Kulturpicknick an der Festung Marienberg.
Foto: Fabian Gebert | Matze Rossi im Juli 2021 beim Würzburger Kulturpicknick an der Festung Marienberg.

"Es ist mir eine große Ehre, Juror für den Wettbewerb Zukunftslieder zu sein. Frei nach Paul Watzlawick (,Anleitung zum Unglücklichsein') würde ich sagen: Musik kann nicht nicht ein Gefühl, eine Haltung oder Message vermitteln. Ich freue mich riesig darauf zu hören, was die jungen Menschen gerade bewegt, für welche Werte sie sich Gehör verschaffen und wogegen sie rebellieren."

Carolin & Andreas Obieglo: "Es ist heute besonders wichtig, auf die Botschaft zu achten."

Carolin No beim Schweinfurter Open-Air-Kultursommer im Juli 2021.
Foto: Martina Müller | Carolin No beim Schweinfurter Open-Air-Kultursommer im Juli 2021.

"Vor allem heutzutage, wo nahezu alle Veröffentlichungen sehr gut klingen, ist es besonders wichtig, auf die eigentliche Substanz, den Inhalt und die Botschaft zu achten. Egal, welches Genre – es beginnt immer mit einer Idee, mit einer kleinen Melodie oder einem Text. Alles andere kommt erst danach. Sounds und Genres können modern oder veraltet sein, ein starkes Lied aber ist zeitlos. Daher ist ein Preis, der das Lied selbst auszeichnet, besonders wertvoll und immer aktuell."

Wettbewerb "Zukunftslieder": Das sind die Bedinugngen

Bis 31. März können sich junge Musikerinnen und Musiker mit einem eigenen Song beim Wettbewerb "Zukunftslieder" bewerben. Es können ein bis zwei Personen in den Sprachen Deutsch, Englisch oder in einem unterfränkischen Dialekt singen.
Teilnahmeberechtigt sind Musikerinnen und Musiker im Alter von 14 bis 21 Jahren, unterteilt in zwei Gruppen, 14 bis 17 und 18 bis 21, die ihren Wohnsitz in Unterfranken haben. Genregrenzen gibt es keine. Näheres unter www.mainpop.de
Zugelassene Formate sind Mp3, WAV oder Handy-Videos, einzuschicken mit dem unterschriebenen Anmeldeformular per E-Mail an zukunftslieder@mainpop.de. Oder per Post (CD oder USB-Stick) an: Mainpop, Geschäftsstelle der Popularmusikförderung des Bezirks Unterfranken, Am Schlossberg, 97762 Hammelburg.
Die Jury: Konstantin Wecker , Benjamin Haupt (Popularmusikbeauftragter Bezirk), Caro und Andy Obieglo (Carolin No), Matze Rossi (Sänger & Songwriter), Karo Schaum (Sängerin & Songwriterin, Musikredakteurin), Felix Meyer (Sänger & Songwriter).
Zwölf Songs werden ausgewählt: Deren Schöpferinnen und Schöpfer erhalten ein Coaching zu Songwriting und Performance, eine professionelle Aufnahme im Tonstudio und die Veröffentlichung auf den Streamingportalen über das Label Sturm & Klang. Der Bezirkstagspräsident lobt den Sonderpreis "Akktiver Klimaschutz" aus. Geplant ist außerdem ein großes Abschlusskonzert mit allen Preisträgerinnen und Preisträgern.
Quelle: Mainpop, Bezirk Unterfranken
 
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