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LONDON
Warum Robert Plant nicht mehr Zeppelin fliegt
Der Sänger einer der erfolgreichsten Bands des Rock 'n' Roll (Led Zeppelin) will weiter keine Wiedervereinigung. Nun feiert Robert Plant 65. Geburtstag.
Heute: Robert Plant bei einem Konzert 2012 in Berlin.
Foto: dpa | Heute: Robert Plant bei einem Konzert 2012 in Berlin.
dpa
 |  aktualisiert: 18.08.2013 21:17 Uhr

Die Rolling Stones, die Eagles, The Police – sie alle ließen sich überreden. Aus Spaß oder aber zum Geldverdienen kehrten sie in den vergangenen Jahren auf die Bühne zurück. Mit teils mehr als 40 Jahre alten Hits verdienen sie heute wieder Millionen, füllen weltweit Konzerthallen, trotz mitunter dreistelliger Ticketpreise. Auch an Robert Plant ist schon kräftig gebaggert worden.

Eine Wiedervereinigungs-Tour von Led Zeppelin dürfte viele Millionen einbringen. Doch der Brite bleibt standhaft. Er will nicht mehr Zeppelin fliegen – für ihn zählen Gegenwart und Zukunft, nicht der Blick zurück, betont er immer wieder. Am 20. August wird der einstige Leadsänger einer der erfolgreichsten Bands der Rockgeschichte 65 Jahre alt.

Auch wenn Led Zeppelin hinter ihm liegt, Plant selber ist regelmäßig auf Bühnen zu sehen und zu hören. Seit den 1980er Jahren verfolgt er seine Solo-Karriere, experimentiert mit Weltmusik und Blues und widmet sich bis heute neuen Einflüssen. Die regelmäßig gestellte Frage, warum er sich einer Led-Zeppelin-Tour widersetzt, obwohl seine früheren Bandkollegen Jimmy Page und John Paul Jones nicht abgeneigt sind, wehrt er mit immer neuen Argumenten ab. „Das wäre, als ob man mit seiner Ex-Frau schläft, ohne dabei Sex zu haben“, soll eine seiner bunteren Ablehnungen gelautet haben. Für ein einziges Konzert (in London) kamen Plant, Page, Jones und Jason Bonham, Sohn des früheren Schlagzeugers John Bonham, 2007 wieder zusammen. Mehr als 20 Millionen Menschen bemühten sich im Internet um Karten, die meisten wurden enttäuscht. Von Musikkritikern wurde der Auftritt frenetisch gefeiert. Erstmals hatten sich Page und Plant Ende der 1960er Jahre zusammengefunden. Page hatte bereits mit den Yardbirds den Erfolg gekostet, Plant tingelte als Sänger bei kleineren Bands durch Mittelengland. Page war von Plants außergewöhnlicher Stimme sofort fasziniert. Bis heute ist er dafür bekannt, die unterschiedlichsten Gefühle – von düster und mystisch bis hin zu seinen charakteristischen hohen Tönen – überzeugend rüberbringen zu können.

Hits wie „Whole lotta Love“ oder vor allem das legendäre „Stairway to Heaven“ machten sie zu einer der bekanntesten und erfolgreichsten Bands überhaupt. Sie gelten als Pioniere des Heavy Metal, auch wenn Plant selber immer wieder erklärt, dass sie mehr Einflüsse aus dem Blues als aus dem harten Bereich übernommen hätten.

Legendär sind Plants exzentrische Outfits, seine engen Hosen und die goldene Lockenmähne. Er prägte wie kaum ein anderer das Bild vom „Rock-Gott“. 1980 starb Schlagzeuger John Bonham nach Alkohol- und Drogen-Überdosis. Es war das Ende von Led Zeppelin.

Vor rund drei Jahren brachte Plant sein Album „Band Of Joy“ heraus, regelmäßig gibt er Konzerte, Erfolg ist weiter gegeben. Spielt er einmal alte Hits, interpretiert er sie neu, etwa mit afrikanischen Trommeln.

Greg Kot, Musikkritiker beim „Chicago Tribune“, hält eine Wiedervereinigung aus mehreren Gründen für ausgeschlossen. Zum einen benötige Plant das Geld nicht wirklich. Zum anderen habe er seine eigene, neue Musik: „Es sieht so aus, als brauche er Led Zeppelin noch weniger.“

Damals: Led Zeppelin mit (von links) Robert Plant, John Bonham, John Paul Jones, Jimmy Page.
| Damals: Led Zeppelin mit (von links) Robert Plant, John Bonham, John Paul Jones, Jimmy Page.
 
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