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Warum Peggy March Sehnsucht nach Bayern hat
Peggy March.
Foto: FOTO dpa | Peggy March.
Redaktion
 |  aktualisiert: 09.02.2024 03:11 Uhr

(dpa) „Mit 17 hat man noch Träume“ – mit diesem Ohrwurm eroberte Peggy March 1965 die Herzen der Deutschen. Der Erfolg der US-Göre in „Good old Germany“ war so groß, dass sie schließlich ganz nach Deutschland zog. Wohnsitz der Familie wurde München. Inzwischen lebt die Sängerin, Songschreiberin und Malerin längst wieder in den USA, aber die Sehnsucht nach Deutschland, speziell nach Bayern, ist geblieben.

„Mir fehlen die bayerischen Brezen, Prinzregententorte und selbstverständlich auch meine Freunde“, sagte sie kürzlich. Ihren 60. Geburtstag am 8. März feiert sie dennoch in den USA, bei ihrer Tochter Sande und dem einjährigen Enkelkind Fletcher. Wenige Tage später, am 15. März, gibt's eine Nachfeier bei Carmen Nebel im ZDF.

Angeblich hat Peggy March schon als Zweijährige jeden Werbespot aus dem Radio nachgesungen. Als 15-Jährige schaffte sie mit „I will follow him“ den Durchbruch in Amerika. Die Neuauflage des Petula-Clark-Titels „Chariots“ eroberte aus dem Stand Platz eins der US-Hitparaden – das hatte bis dahin noch keine Sängerin in diesem Alter geschafft.

International bekannt wurde sie, als ihr Superhit „Mit 17 hat man noch Träume“ den Sieg beim Deutschen Schlager-Festival in Baden-Baden holte. Seither machten ihre Gute-Laune-Lieder auch in anderen europäischen Ländern und vor allem in Japan Furore. Sie lernte ihre Songs in neun verschiedenen Sprachen. Heute legt sie weniger Wert auf die Worte und achtet mehr darauf, mit Inhalten zum Nachdenken anzuregen.

Vom Manager betrogen

Die 1948 als Tochter einer Ingenieursfamilie in der US-Kleinstadt Landsdale (Bundesstaat Pennsylvania) geborene Sängerin hieß mit bürgerlichem Namen Margret Annamaria Batavio. Doch schon während ihrer Gesangs- und Tanzausbildung nannte sie sich „Little Peggy March“, später verzichtete sie meist auf den Zusatz „klein“, obwohl sie mit ihren 1,47 Metern wirklich zierlich ist. 1967 drohte die glänzende Karriere jäh zu enden: Ihr Manager Russell Smith betrog sie um die Einkünfte aus drei erfolgreichen Tourneejahren und ließ sie mit 500 Dollar sitzen. Der neue Manager, Arnie Harris, machte jedoch alles wett: Er verhalf ihr nicht nur sehr schnell wieder auf die Karriereleiter, sondern wurde 1968 auch ihr Mann. Die beiden sind noch heute verheiratet.

Eingängige Herz-Schmerz-Songs wie „Memories of Heidelberg“, „Romeo und Julia“, „Telegramm aus Tennessee“, „In der Carnaby Street“ und „Einmal verliebt – immer verliebt“ verkauften sich bis in die 70er Jahre wie warme Semmeln, die Goldenen Schallplatten purzelten nur so. Mit „Hey“ und dem von Ralph Siegel komponierten Titel „Alles geht vorüber“ konnte sie auch im Eurovisions-Wettbewerb punkten. Nach einem Durchhänger in den 80er Jahren verlegte March ihren Schwerpunkt aufs Komponieren. Mit der Schlager-Retro-Welle bekam sie auch als Sängerin wieder Oberwasser. Auch ihr Evergreen „I will follow him“ kam zu neuen Ehren: Er wurde für den erfolgreichen Whoopi-Goldberg-Film „Sister Act“ neu interpretiert.

Seit 1999 wohnt Peggy March in Florida. Sie konzentriert sich inzwischen aufs Malen, kommt aber immer wieder auch zu Auftritten nach Deutschland. Das sei eben ihre zweite Heimat, sagt sie.

 
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