Andreas A. Berse: Die Schuco-Saga (Delius Klasing, 176 Seiten, 166 Farb- und 43 Schwarz-Weiß-Fotos, 24 Farb- und 10 Schwarz-Weiß-Abbildungen, 22 x 25 cm, 29,90 Euro). Mit dem Namen Schuco verbinden Sammler und Fans heute faszinierende und hochwertige Modellautos. Begonnen hat die Geschichte der Marke bereits 1912. Die Firma „Schreyer und Co“ wird ab den 1920ern durch ihre Schuco-Spielzeuge weltberühmt. Der Clou ist damals ein mechanisch aufziehbarer, hüpfender und pickender Vogel. Der „Pick-Pick“ avanciert zum Millionenseller. Stürmische Zeiten folgen – das Unternehmen muss Besitzerwechsel und sogar einen Konkurs verkraften. Heute gehört die legendäre Spielzeugmarke zur SIMBA-DICKIE-GROUP aus Fürth, einem der größten Spielwarenhersteller der Welt. Der Band blickt zurück auf 100 erfolgreiche wie wechselhafte Jahre und zeigt unzählige kleine Wunderwerke en miniature.
Bart Lenaerts, Lies De Mol: Ever Since I Was A Young Boy I've Been Drawing Cars (Delius Klasing, 252 Seiten, 147 Farb- und 79 Schwarz-Weiß-Fotos, 167 Farbabbildungen, 289 Illustrationen, 30 x 30 cm, 59,90 Euro). Sie entwerfen die Autos der Zukunft, haben schon als kleine Jungen am liebsten Autos gezeichnet. Heute besetzen sie die Schlüsselpositionen in den größten Autokonzernen der Welt: Adrian van Hooydonk, BMW-Group (BMW, Mini, Rolls-Royce, BMW Motorräder, Husqvarna), Gorden Wagener, Daimler (Mercedes PKW und LKW, Smart), Walter de Silva, VW-Group (VW, Audi, Skoda, Seat, Porsche, Bugatti, Lamborghini, Bentley), Jean-Pierre Ploué, PSA-Group (Peugeot, Citroen), Laurens van den Acker, Renault-Group (Renault, Dacia, Samsung), Lorenzo Ramaciotti, Fiat Group (Fiat, Lancia, Alfa, Maserati, Fiat Nutzfahrzeuge), Ed Welburn, General Motors (Chevrolet, Opel, Cadillac, Buick, GMC, Holden), J Mays, Ford-Group (Ford, Lincoln), Peter Schreyer, Kia. Dem belgischen Autorenteam Bart Lenaerts und Lies de Mol gelang es, die Visionäre zu befragen – zu ihrem Werdegang, ihren Schwerpunkten, ihren Visionen, ihren Lieblingsdesigns und ihren Lieblingsautos. Mit zum Teil noch nie veröffentlichten Skizzen, Zeichnungen, Designstudien und Fotomaterial erlaubt das Buch einen einzigartigen Blick hinter die Kulissen der großen Autokonzerne. Corban Addison: Du bist in meiner Hand (Heyne, 544 Seiten, 19,99 Euro). Am Weihnachtstag trifft ein Tsunami den Heimatort Ahalyas und Sitas. Die Schwestern verlieren innerhalb eines fürchterlichen Tages ihre gesamte Familie – und ihre Freiheit: Denn bei dem Versuch, sich allein in ihr Internat durchzuschlagen, werden die Mädchen von Frauenhändlern gefangen. Sie kommen in ein Bordell in Mumbai. Gleichzeitig gelangt auch der ehrgeizige Anwalt Thomas Clarke in Washington an den Tiefpunkt seines Lebens: Seine Frau verlässt ihn nach einer familiären Tragödie, sein Chef zieht ihn von einem wichtigen Fall ab und schickt ihn in Zwangsurlaub. Frustriert geht Thomas nach Mumbai, um dort zu arbeiten. Dabei stößt er schon bald auf den Fall der entführten Schwestern und setzt alles daran, sie zu befreien. Doch die Bordellbesitzer pflegen beste Kontakte zu Justiz und Polizei, sind international vernetzt. Sylvia Nasar: Markt und Moral. Die großen Ökonomen und ihre Ideen U(C. Bertelsmann, 656 Seiten, 29,99 Euro). Krise, Staatspleiten, Rettungsschirme, Bad Banks – schon das Vokabular zeigt, dass Wirtschaft heute wie ein Thriller anmutet. Wieder steht die zentrale Frage im Raum, die seit 200 Jahren die großen Denker umtreibt: Wie lassen sich ökonomische Effizienz, soziale Gerechtigkeit und individuelle Freiheit in Einklang bringen? Sylvia Nasar folgt den abenteuerlichen Wegen von Männern und Frauen, die behaupteten, Hunger und Knechtschaft seien kein unabänderliches Schicksal, die Menschen könnten ökonomische Zwänge aufbrechen. Lars Saabye Christensen: Die unglaublichen Ticks des Herrn Hval (btb, 624 Seiten, 21,99 Euro). „Ich war nicht der Verrückteste. Ich war nur der Zweitverrückteste. Mein Name ist Bernhard Hval. Ich habe mehr Unheil angerichtet, als Sie sich vorstellen können.“ Die Festrede zum 80. hält er sich lieber gleich selbst. Sie ist sein Vermächtnis. Dass seine Lebensgeschichte die Länge eines Romans annimmt, ist nur folgerichtig. Im Jahr 1900 geboren, wächst er als Einzelkind auf. Er macht eine Ausbildung als Arzt, wird der Beste seines Jahrgangs. Doch Zwangsvorstellungen und bestimmte Unarten erschweren ihm die Ausübung des Arztberufs. Nun sitzt er in seiner Wohnung in Oslo und schaut auf ein ganzes Jahrhundert zurück, auf ein Leben voll Freundschaft, Leidenschaft, Wahnsinn und Skandalen. Titania Hardie: Haus des Sturms (Diana, 560 Seiten, 22,99 Euro). San Francisco 2007: Die junge Anwältin Madeline Moretti muss einen schweren Schicksalsschlag verkraften. Kurz vor der Hochzeit stirbt ihr Freund Christopher bei einem Unfall. Als die Trauer Madeline zu ersticken droht, macht ihre Großmutter ihr ein Geschenk: Sie schickt ihre Enkelin auf eine Reise in die Toskana, die Heimat der Familie – eine Reise, nach der nichts mehr so sein wird wie zuvor. Toskana 1347: Seit dem tragischen Tod ihrer Mutter hat Mia kein Wort mehr gesprochen. Eines Nachts bittet ein Paar um Einlass in die Villa ihrer Tante, bei der das Mädchen lebt. Mia ist fasziniert von der schönen Unbekannten. Doch die scheint ein dunkles Geheimnis mit sich zu tragen, das die Leben der beiden Frauen bald untrennbar miteinander verbinden wird. Jahrhunderte stehen zwischen Mia und Madeline, und doch teilen sie ein Schicksal voller Schmerz und Hoffnung. Dan White: Miese Chefs. Die Tricks der Tyrannen am Arbeitsplatz (Ariston, 304 Seiten, 16,99 Euro). Die eigenen Mitarbeiter völlig grundlos und ohne Vorwarnung niederzumachen kommt Ihnen ungerecht und gemein vor? Das ist noch gar nichts! Wer von Dan White Ratschläge für ein harmonisches Arbeitsklima erwartet, wird sich wundern. Er gibt keine seitenlangen Anweisungen, was eine vorbildliche Führungskraft ausmacht. Stattdessen werden mit Ironie und schwarzem Humor die kruden Machenschaften der Tyrannen am Arbeitsplatz durchleuchtet, damit man endlich die üblen Tricks durchschaut, mit denen sie ihre Mitarbeiter plagen. Und damit alle Chefs, Führungskräfte und Teamleiter wissen, wie sie es besser machen! Sebastian Jutzi: Der Gorilla (Ludwig, 352 Seiten, 19,99 Euro). Im Virunga-Nationalpark im Kongo lebt die Hälfte des weltweiten Bestands von Berggorillas. Ihre Heimat ist Brennpunkt tödlicher Gefahren: Illegale Holzfällerbanden verwüsten für ein paar Säcke Holzkohle den Regenwald. Bei Vulkanausbrüchen verglüht die Vegetation zu Asche. Und immer wieder fallen Milizen in den Nationalpark ein – denn die Tiere stehen dem Raubbau im Weg, mit dem die Bürgerkriegsparteien ihren blutigen Krieg finanzieren. Fesselnd schildert der Wissenschaftsjournalist und Afrika-Kenner Sebastian Jutzi das Leben und Verhalten der Berggorillas. Zugleich lässt er die Leser teilhaben am lebensgefährlichen Engagement des Naturschützers Robert Muir und der Ranger des Parks. Mark Twain: Meine geheime Autobiographie (Aufbau, zZwei Bände im Schuber, 1129 Seiten, 49,90 Euro). Mark Twain hatte verfügt, dass seine Autobiographie, sein letztes, größtes Werk, erst 100 Jahre nach seinem Tod veröffentlicht werden dürfe – das Buch landete bei Erscheinen sofort an der Spitze der amerikanischen Bestsellerlisten, bislang wurde es in den USA über eine halbe Million Mal verkauft. Jetzt liegt die deutsche Erstausgabe vor. Leidenschaftlich und radikal lässt der wohl größte amerikanische Schriftsteller vieles in neuem Licht erscheinen, oft klingt es, als kritisierte er die aktuellen Ereignisse, die heute bewegen. Aber auch lustig, liebevoll oder mit großen Gefühlen erzählt er von seiner Familie und von Schicksalsschlägen, von skurrilen Begegnungen mit den Großen und mit den verachtenswerten „Zwergen“ seiner Zeit.
Jörg Wagner (Hg.): Gottkönige am Euphrat (Philipp von Zabern, 256 Seiten, 225 Farbabbildungen, 22 x 25 cm, 34,90 Euro). Das späthellenistische Königreich Kommagene – gelegen am Nordrand des „fruchtbaren Halbmondes“ zwischen Tauros und Euphrat – beeindruckt durch eindrucksvolle Heiligtümer. Die monumentalen Göttergestalten, großartigen Kultreliefs und das Vermächtnis des Gottkönigs Antiochos I., zeugen von der Blüte und der Macht der Könige. Jörg Wagner hat mit anderen namhaften Forschern ein umfassendes kulturhistorisches Panorama Kommagenes geschaffen. Katherine Boo: Annawadi oder der Traum von einem anderen Leben (Droemer, 335 Seiten, 19,99 Euro). Annawadi ist ein Slum jenseits des luxuriösen Flughafens von Mumbai. Dort wohnen Tausende Menschen in notdürftig errichteten Hütten. Eng ist es und schmutzig. Und nicht selten fallen hungrige Ratten nachts über die Kinder her. In Annawadi lebt Abdul, der Müllsammler. Dass er geschickt ist in seinem Job, dass er Müll zu sammeln, zu sortieren und weiterzuverkaufen weiß wie kein Zweiter, ruft Neider auf den Plan. Denn der Erfolg des einen bedeutet den möglichen Ruin des anderen. Und jeder in dem Slum kämpft mit allen Mitteln um die pure Existenz. Katherine Boo erzählt nicht nur die Geschichten der Menschen in Annawadi – sie erzählt auch von ihrer Hoffnung und ihrem Streben nach einem besseren Leben und von den Auswirkungen des westlichen Konsums bis in dieses Eckchen der Welt.
Jon Lee Anderson, Paul Watson: Magnum Revolution. 65 Jahre Freiheitskampf (Prestel, 256 Seiten, 24 x 30, 100 Farb- und 150 Schwarz-Weiß-Abbildungen, 49,95 Euro). 65 Jahre Weltgeschichte in Bildern, die unter die Haut gehen. Die legendäre Fotoagentur Magnum, 1947 von Henri Cartier-Bresson in Paris gegründet, steht seit Anbeginn für eine sozial engagierte Dokumentarfotografie auf höchstem Niveau. Der Band widmet sich vor allem den weltweiten revolutionären Umwälzungen seit den 1950er-Jahren, wie die kubanische Revolution, der Prager Frühling, die Nelkenrevolution in Portugal oder der Sturz des Schahs im Iran bis zu den aktuellen Aufnahmen der Arabellion Tage, die von Magnum-Fotografen begleitet wurden. Texte steuerte u. a. der Pulitzerpreisträger Paul Watson bei. Ralph A. Austen: Sahara (Wagenbach, 240 Seiten, viele Abbildungen und Karten, 24,90 Euro). Man stellt sich die Sahara (arabisch für Wüste) als unermessliche Sandwüste vor, doch besteht sie zu großen Teilen aus unwegsamem Geröll. Das riesige Gebiet trennt die Länder des südlichen Mittelmeerraums vom tropischen Afrika. Seit dem 7. Jahrhundert wurde dort einer der wichtigsten Handelswege zwischen Nord und Süd gebahnt. Die Seewege entdeckte man erst nach und nach, so wurden materielle Güter, Ideen und kulturelle Neuheiten über tausend Jahre zunächst mit Kamelkarawanen, später auf Eisenbahngleisen transportiert. Der Islam brachte Afrika nicht nur ein Rechtssystem, das die Grundlage aller Handelsbeziehungen bildete, sondern auch Alphabetisierung und einen kosmopolitischen Wissensspeicher, wodurch das Gebiet zwischen Atlantik und Rotem Meer zu einem Zentrum der afrikanischen Welt wurde. Das Buch ist eine Kulturgeschichte Afrikas, mit zahlreichen Bildern und Karten illustriert. Anders Nilsen: Große Fragen (Atrium, 660 Seiten, 39,95 Euro). Die großen Fragen der Menschheit, neu verhandelt in einer Graphic Novel von kleinen Philosophen: Warum sind wir hier? Hat unsere Existenz einen Sinn? Und falls ja, haben wir eine Möglichkeit, ihn zu erkennen? Geht es um Liebe? Was aber ist dann stärker – die Liebe oder der Tod? Was ist der Tod? Und was kommt danach? Auf einer Wiese steht eine Hütte, in der ein geistig behinderter Junge bei seiner Großmutter lebt. Ein Flugzeug überfliegt die Wiese und wirft eine Bombe ab, die nicht explodiert. Wenig später stürzt das Flugzeug in die Hütte. Eine Gruppe Vögel findet den Blindgänger und beobachtet den Absturz. Die Vögel erleben den Einbruch des Unerklärlichen in ihre kleine Welt. Als der Blindgänger explodiert, der Pilot aus dem Cockpit klettert und der geistig behinderte Junge aus den Trümmern der Hütte in die Welt hinaustritt, gerät eine Lawine von dramatischen Ereignissen ins Rollen, die die Vögel zwingt, Antworten zu finden. Jeffrey Archer: Berg der Legenden (S. Fischer, 480 Seiten, 19,99 Euro). 1924 brechen die besten Bergsteiger Großbritanniens zur bislang gewagtesten Expedition auf: Dieses Mal wollen sie den Gipfel des Mount Everest bezwingen. Einer von ihnen ist George Mallory. Doch schließlich, nur kurz vor seinem Ziel, verschwindet er für immer im Nebel. Hat er den Gipfel erreicht? Ist er der eigentliche Erstbesteiger des höchsten Berges der Welt? Denn wenn ja, müsste die Geschichte umgeschrieben werden. Jeffrey Archer erzählt das atemberaubende Schicksal eines Mannes, der den Tod in Kauf nimmt, um sich seinen Lebenstraum zu erfüllen. Adonis, Stefan Weidner (Hg.): Wortgesang (S. Fischer, 304 Seiten, 22,99 Euro). Adonis (82) ist der wohl interessanteste und wichtigste arabische Dichter und Denker. Der in Paris lebende Syrier ist dafür prädestiniert, die kritische Lage der arabischen Länder zu kommentieren. In seinen Essays zur arabischen Dichtung, zu Politik, Kultur und Gesellschaft fordert er eine Zwiesprache zwischen Autor und Leser, die darin besteht, dem anderen zuzuhören, über sich nachzudenken und zu wissen, dass niemand die Wahrheit kennt. Adonis denkt politisch – und fühlt als Dichter. Das Buch gibt einem den Schlüssel zur arabischen Poesie und schlägt zugleich einen Bogen von der Dichtung zur Revolution. Nadine Gordimer: Keine Zeit wie diese (Berlin, 498 Seiten, 22,99 Euro). Aus Revolutionären sind Bürger geworden. Jabulile und Steve, die sich im Untergrund kennenlernten, im Kampf gegen das Regime, das ihnen die Ehe und ein Leben miteinander verbot, stehen nun alle Wege offen. Sie ziehen in ein kleines Haus mit Garten, in eine Siedlung, in der sich die Genossen von einst sammeln. Steve nimmt einen Job an der Uni an, Jabulile studiert Jura. Am Leben dieser beiden entfaltet sich ein Bild des neuen Südafrika. Korruption, disparate Besitzverhältnisse, Studentenproteste, eine sich immer weiter öffnende Kluft zwischen Arm und Reich – die Nobelpreisträgerin benennt mit poetischer Präzision die ungelösten Probleme ihres Landes.