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Von Emil Nolde bis David Bowie
Redaktion
 |  aktualisiert: 25.11.2012 09:42 Uhr

Manfred Reuther, Christian Ring (Hg.): Emil Nolde. Die Graphik des Malers (DuMont, 168 Seiten, 47 Farb- und 56 Schwarz-Weiß-Abbildungen. 29,5 x 25 cm, 29,95 Euro). Nolde ist vor allem für seine Gemälde bekannt und beliebt. Dabei gilt der souveräne Kolorist auch als einer der großen Grafiker des 20. Jahrhunderts. Seine Grafik steht in engem Zusammenhang mit seinem malerischen Werk; es herrscht ein Verhältnis gegenseitiger Befruchtung, das keine Schranken zwischen den Gattungen kennt. Aus der reichen Sammlung der Nolde Stiftung mit über 1000 Blättern werden seine Entwicklung und Leistung als Druckgrafiker in dem Band dokumentiert. Sein druckgrafisches Schaffen setzte um 1905 mit der Hinwendung zur Radierung ein und erstreckte sich über zwei Jahrzehnte.

Judith Watt: Alexander McQueen (Collection Rolf Heyne, 192 Seiten, 28 x 23 cm , 39,90 Euro). Am 11. Februar 2010 nahm sich im Alter von nur 40 Jahren der Modedesigner das Leben, den viele für den bedeutendsten seiner Zeit hielten. Das Buch zeichnet McQueens Weg nach, von seiner Absolventenkollektion am Central Saint Martins College bis zu seiner letzten Kollektion und seinen Visionen, die seine Nachfolgerin Sarah Burton unter anderem zu den Kleidern von Kate und Pippa Middleton inspirierten. In chronologischer Reihenfolge stellt der Band sämtliche Kollektionen McQueens vor und zeigt teilweise noch nie veröffentlichte Fotografien von Stücken, die heute in Privatbesitz sind. Dazu kommen zahlreiche Kollegen, Freunde, Wegbegleiter und Vertraute zu Wort. Gert Melville: Die Welt der mittelalterlichen Klöster (C.H. Beck, 415 Seiten, 22 Abbildungen, 24,95 Euro). Das Buch bietet auf der Grundlage jahrelanger Forschung eine neue Sicht auf die spätantiken Anfänge des Mönchtums und die klösterliche Welt des Mittelalters. Gert Melville beschreibt Klostergründungen und -reformen, Regeln und Gewohnheiten, spirituelle Strömungen und asketische Praktiken und lässt den Leser so eine faszinierende, fremd und fern erscheinende Lebensform besser verstehen. Besonderes Augenmerk gilt den Benediktinern, den eremitischen Bewegungen des 11. und 12. Jahrhunderts, den Regularkanonikern, den Zisterziensern und den Bettelorden. Adolf Muschg: Löwenstern (C.H. Beck, 331 Seiten, 19,95 Euro). In seinem neuen Roman erzählt Adolf Muschg die Geschichte von Hermann Ludwig von Löwensterns (1777–1836) Versuchen, nach Japan zu gelangen. Der Balte hatte im Auftrage des russischen Zaren an Adam von Krusensterns erster Weltumseglung teilgenommen und kennt auch die dramatischen Ereignisse des zweiten russischen Versuchs unter Wassili Golownin, der mit dessen Gefangenschaft in Japan endet. Golownin hat über dieses Abenteuer geschrieben. Löwensterns eigenes Lebensabenteuer, das um die Entdeckung eines Landes kreist, das sich seit Jahrhunderten abgeschottet hat, führt ihn selbst in eine prekäre Gefangenschaft, aus der ihn nur die Liebe wieder befreien kann. Sarah Bakewell: Wie soll ich leben? (C.H. Beck, 416 Seiten, 24,95 Euro). Lebe den Augenblick! Philosophiere nur zufällig! Bedenke alles, bereue nichts! Mit diesen und anderen Antworten auf die Frage „Wie soll ich leben?“ führt Sarah Bakewell durch das ungewöhnliche Leben des Weingutbesitzers, Liebhabers, Essayisten, Bürgermeisters und Reisenden Michel de Montaigne. Dabei gelingt ihr das Kunststück, ihn ganz im 16. Jahrhundert, im Zeitalter der Religionskriege, zu verorten, aber gerade dadurch für unsere Zeit verständlich zu machen. Walter Moers, Anja Dollinger: Zamonien. Entdeckungsreise durch einen phantastischen Kontinent (Knaus, 312 Seiten, zahlreiche Illustrationen, 22,99 Euro). Alles, was die Welt über Moers' fantastischen Kontinent Zamonien wissen sollte: Das reich illustrierte Lexikon präsentiert die Fülle dieser Welt in über 150 verschwenderisch illustrierten Artikeln: über Buchhaim und Brummli, Hel und Haifischmaden, Kakertratten und Kometenwein, Orm und Olz, Schrecksen und Stollentrolle, Untenwelt, Unvorhandene Winzlinge und vieles andere mehr. Millionen Leser weltweit folgen Buch für Buch den Helden von Moers und Hildegunst von Mythenmetz auf Zamonien, wo es von skurrilen Daseinsformen, unglaublichen Naturerscheinungen, fabelhaften Errungenschaften von Kunst und Wissenschaft, aber auch Abenteuern aller Art nur so wimmelt. Anja Dollinger bringt Licht in die dunklen Geheimnisse dieser rätselhaften Welt. Willi Jasper: Carla Mann. Das tragische Leben im Schatten der Brüder (Propyläen, 240 Seiten, 19,99 Euro). Der Mann-Clan fasziniert die Deutschen, bot er doch alles, was den voyeuristischen Bürgerblick befriedigt: Prunk und Ruhm, Absturz und Selbstmord, Rausch und Exzess, Homosexualität und Inzest. Im brüderlichen Wettkampf Mann (Thomas) gegen Mann (Heinrich) blieben vor allem die Frauen auf der Strecke, nicht zuletzt Carla, die jüngste Schwester. Sie brachte sich, nur 28-jährig, mit Zyankali um. Anhand zahlreicher neuer Quellen schildert Willi Jasper erstmals ihr tragisch kurzes Leben und die mysteriösen Umstände ihres Todes. Simon Garfield: Just My Type. Ein Buch über Schriften (Ullstein, 400 Seiten, 19,99 Euro). Cyrus Highsmith, ein New Yorker Typograf, will einen ganzen Tag ohne Helvetica leben. Er kann die kühle, klare Schrift nicht mehr sehen. Eine schlechte Idee, wie sich herausstellt. Weder kann er sein Müsli essen, dessen Verpackung in Helvetica gestaltet ist, noch die New York Times lesen, die ebenfalls in Helvetica gedruckt ist. Einkaufen geht auch nicht, denn seine Kreditkarte und die Dollars in der Tasche sind gedruckt in – genau. In seinem Buch erzählt Simon Garfield die Geschichte(n) der Typografie, von Gutenberg über die Frage, welche Schrift zu welchem Fußballtrikot passt, bis zur Gotham-Schrift, in der die „Yes We Can“-Kampagne von Barack Obama gestaltet war.

Paolo Hewitt, Robert Elms: David Bowie (Edel, 288 Seite, 200 Bilder, 27 x 15 cm, 29,95 Euro). David Bowie hat Maßstäbe gesetzt. Stets erfand er sich neu – ein schillerndes Chamäleon, das seiner Zeit stets einen Schritt voraus war. Das gilt auch für seine 27 Studioalben, die er seit 1967 veröffentlicht hat. Ihre Bandbreite spiegelt sich in der Gestaltung und im Artwork der Plattencover, reicht von Psychedelic über Glam, Rock, Pop und Soul bis hin zu Elektronik. Ausführlich beschrieben und ergänzt durch zahlreiche unveröffentlichte Fotos ist das Buch eine Reise durch 45 Jahre Popgeschichte. Wiglaf Droste, Nikolaus Heidelbach, Vincent Klink: Liebe (DuMont, 160 Seiten, 24,99 Euro). Die drei Gigolos des guten Geschmacks kriegen Gefühle – und stehen dazu. Wiglaf Droste sammelt Kontaktanzeigen, schreibt Liebesgedichte und geht den Geheimnissen erotischer Aussprache auf den Grund (Sex oder Sechs?). Vincent Klink erforscht, wie Liebe durch den Magen geht, und steuert Rezepte für aphrodisiakische Köstlichkeiten bei. Und Nikolaus Heidelbachs Zeichnungen decken all das mit dem Mantel der Liebe zu.

Carlo Borlenghi, Gianni Gini: Navigation durch die Jahrhunderte (Delius Klasing, 216 Seiten, 156 Farbfotos, 31 Abbildungen, 30,5 x 30,3 cm, 68 Euro). Poliertes Messing, schimmernde Bronze, glänzendes Holz – das Buch setzt historische Navigationsinstrumente aus dem 17. und 18. Jahrhundert gekonnt in Szene. Vor schlicht weißem Hintergrund oder luxuriös-anmutendem rotem Samt inszenierte Fotograf Borlenghi das Wissen einer vergangenen Epoche und lichtete die handwerklichen Kostbarkeiten ab. Die Kenntnisse über Hilfsinstrumente wie Astrolabium, Sextant, Kompass oder Zirkel werden durch informative Texte vertieft. Faksimiles alter, zum Teil außergewöhnlich bebilderter Logbücher runden den Fundus der Nautiquitäten ab.

Junge Frau verschwindet

Arnaldur Indri?ason: Eiseskälte (Lübbe, 19,99 Euro, 396 Seiten). Ohne Abschied zu nehmen, ist Kommissar Erlendur in die Ostfjorde gereist – dorthin, wo er seine Kindheit verbracht und seinen kleinen Bruder im Schneesturm verloren hat. Jahrzehnte zuvor hatten sich in der Gegend dramatische Szenen abgespielt: Ein Trupp englischer Soldaten geriet auf einem Höhenpfad in ein tödliches Unwetter. In derselben Nacht verschwand eine junge Frau, deren Leiche aber nie gefunden wurde. Das Schicksal dieser Frau zieht Erlendur in seinen Bann: Er will unbedingt herausfinden, was sich damals zugetragen hat, so schmerzlich es für ihn auch sein mag, Ereignisse aus dieser Zeit ans Licht zu bringen. Sarah Lark: Die Insel der roten Mangroven (Lübbe, 668 Seiten, 18 Euro). Jamaika im Jahr, 1753. Deirdre, Tochter der Engländerin Nora Fortnam und des Sklaven Akwasi, lebt behütet auf der Plantage ihrer Mutter und ihres Stiefvaters. Die jungen Männer der Insel umschwärmen sie trotz ihrer anrüchigen Herkunft. Doch Deirdre zeigt an keinem Interesse – bis der junge Arzt Victor Dufresne um ihre Hand anhält. Nach einer prunkvollen Hochzeitsfeier schiffen sich Victor und Deirdre ein nach Saint-Domingue auf der Insel Hispaniola. Was dort geschieht, verändert alles . . . Judith Lennox: An einem Tag im Winter (Pendo, 560 Seiten, 19,99 Euro). Im Cambridgeshire der frühen 1950er-Jahre tritt die junge Chemikerin Ellen Kingsley ihre erste Stelle an. Nach dem dubiosen Tod eines Kollegen fällt ihr Verdacht auf ihren ebenso charismatischen wie undurchsichtigen Vorgesetzten Marcus Pharoah. Ellen wird prompt entlassen, der junge Detective John Riley in seinen Ermittlungen gestoppt. Ellen geht nach London und trifft ihre flatterhafte Schulkameradin India. Beide Frauen suchen nach ihrem Platz im Leben – India verbringt Jahre in Neuengland, Ellen beginnt an der Uni Karriere zu machen. Doch es dauert, bis sie sich ihre Gefühle für John eingestehen kann. Und als ihre Freundin India ausgerechnet dem Werben Marcus Pharoahs nachgibt, werden die Schatten gelüftet, die viel zu lange schon auf ihm und seiner Familie lasten. Michael Peinkofer: Zauberer. Die komplette Saga (Pendo, 1648 Seiten, 20 Euro). Erstmals sind alle Abenteuer der Zauberer in einem Band vereint. Der Kampf um Erdwelt beginnt. Der Große Krieg hat den Kontinent beinahe vernichtet, auch Jahrhunderte später sind die Folgen noch spürbar. Elfenkönige herrschen gemeinsam mit dem Hohen Rat der Zauberer über das Land. Ihre Aufgabe ist es, den Frieden zu wahren. Doch der Rat der Zauberer ist entzweit. Finstere Verschwörer streben nach der Macht. In diesen ungewissen Zeiten ruht die Hoffnung ausgerechnet auf drei jungen Novizen: der verführerischen Elfin Alannah, dem ehrgeizigen Elf Aldur und dem undurchsichtigen Menschen Granock. Ihre Ausbildung zum Zauberer hat gerade erst begonnen. Der Krieg aber steht unmittelbar bevor. Robert Ludlum / Eric van Bader: Der Bourne Befehl (Heyne, 560 Seiten, 22,99 Euro). Severus Domna ruft zum Mord an Jason Bourne auf, dem einzigen Mann, der dabei im Weg steht, das Gleichgewicht der Weltwirtschaft zu destabilisieren. Doch wo soll man ansetzen, nachdem so viele bereits an dieser Aufgabe gescheitert sind? Indem man Bournes engsten Vertrauten und besten Freund zu seinem schlimmsten Feind macht: Boris Karpow. Erst kürzlich zum Chef des mächtigen russischen Sicherheitsdienstes FSB-2 ernannt, verdankt Karpow seinen Aufstieg der Führungsspitze von Severus Domna. Ein Pakt mit dem Teufel, wie sich zeigt, denn im Gegenzug soll Karpow seinen Freund eliminieren. Die Wege von Bourne und Karpow kreuzen sich in der Altstadt von Damaskus. Ihnen bleibt nicht viel Zeit, denn schon bald sehen sie sich mit ihren größten Widersachern konfrontiert. Thore D. Hansen: Silent Control (Europa Verlag Berlin, 512 Seiten, 18,95 Euro). Torben Arnström hat ein Computervirus entwickelt, das jede Datenspionage enttarnt. Die Reaktion der CIA folgt auf dem Fuße: Arnström wird entführt. Weil seine Freunde Nova und Kilian sein Verschwinden aufklären, geraten auch sie in die Schusslinie. Die ungeheure Dimension des Komplotts aber ist ihnen allen zunächst nicht klar. Als Torben den Geheimplan für einen mentalen Angriff auf den kommenden Gipfel der Staats- und Regierungschefs entdeckt, scheint der Gegner endlich Konturen zu bekommen: die CIA mit ihrem machthungrigen Boss. Doch ist es wirklich so? Wer steckt tatsächlich hinter dem perfiden Plan, eine Technologie zu entwickeln, die den Menschen willenlos macht – und die ebenso leise wie effektiv wirkt?

Albtraumhaftes Szenario

Kathy Reichs: Knochenjagd (Blessing, 384 Seiten, 19,99 Euro). Ihr neuester Fall konfrontiert Tempe Brennan, forensische Anthropologin, mit einem albtraumhaften Szenario: In einer verlassenen Wohnung in Montreal findet sich, eingewickelt in ein Handtuch, versteckt unter einem Waschbecken, die Leiche eines Neugeborenen. Und es tauchen zwei weitere tote Babys auf. Die fieberhafte Suche nach der Mutter beginnt. Ihre Spur führt Tempe Brennan und ihren Kollegen Andrew Ryan tief in die kanadische Einöde – in das Revier eines eiskalten Killers, der einen grausamen Plan verfolgt. Amitav Gosh: Der rauchblaue Fluss (Blessing, 720 Seiten, 24,99 Euro). Kanton 1838. Über den sagenumwobenen Perlfluss kommen Glückssucher und Abenteurer aus aller Welt in die chinesische Hafenstadt: Für den jungen Maler Robin Chinnery ist die Metropole der ideale Zufluchtsort, um den Heiratsplänen, die seine Mutter für ihn hat, zu entkommen. Der britische Botaniker Fitcher Penrose ist in Begleitung seiner Assistentin Paulette unterwegs nach Kanton, um dort nach einer geheimnisvollen Kamelienart zu suchen. Und der indische Kaufmann Bahram Modi erhofft sich mit der größten Ladung Opium, die er je von Kalkutta nach Kanton transportiert hat, das Geschäft seines Lebens. Es sieht so aus, als würden die Dinge gut für ihn anlaufen, denn man beruft ihn in die Kantoner Handelskammer. Doch dann beginnen die autoritätseinflößenden Mandarine den ausländischen Kaufleuten auf den Leib zu rücken, denn der chinesische Kaiser will den Handel mit Opium verbieten. Und plötzlich stehen alle Zeichen auf Krieg.

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