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GEROLZHOFEN
Überraschung: Legendäre Band "Number Nine" tritt wieder auf
Die Beatabend-Szene meldet eine faustdicke Überraschung: Unter dem Namen „First Generation“ hat sich die Ur-Besetzung der Band „Number Nine“ zusammengetan, um am 26. April im Geodrom in Gerolzhofen ein Revival-Konzert zu geben.
Entspannt und gut gelaunt ins rockige Revival: Die „First Generation“ der Band „Number Nine“ mit (von links) Jürgen Kühnlein, Giorgio Camese, Martin Riegel, Frank Stimpfig (vorn), Dominik Hülshorst und Wolfgang Riegel.
Foto: FOTO PETER KRONES | Entspannt und gut gelaunt ins rockige Revival: Die „First Generation“ der Band „Number Nine“ mit (von links) Jürgen Kühnlein, Giorgio Camese, Martin Riegel, Frank Stimpfig (vorn), Dominik ...
Von unserem Redaktionsmitglied Peter Krones
 |  aktualisiert: 26.04.2023 12:05 Uhr

„Number Nine“, eine Band mit Musikern aus der Region Würzburg, ging 1987 an den Start und setzte neue Maßstäbe in der vor allem ländlich geprägten Tanz-Szene. Bis dahin war das Prinzip „Drei Stücke – Pause“ durchaus noch üblich, das musikalische Spektrum reichte bei vielen Gruppen vom „Schneewalzer“ bis zu „Satisfaction“, vom Disco-Fox bis hin zu einer Rock-Runde.

Mit „Number Nine“ wurde das anders. Das Sextett spielte ausschließlich Rock – und das in konzertanten Sets. Zu den Cover-Songs von Van Halen, Bon Jovi, Dio oder AC/DC kamen Licht- und Bühnengestaltung, wie man sie von den Großen der Rockszene kannte. Der Plan ging auf: Zu den über 100 Shows pro Jahr pilgerten die Fans in Massen in die Hallen und Festzelte.

Bei einer geschätzten Durchschnittszahl von 1500 Besuchern ergibt das in 22 Band-Jahren über drei Millionen, die „auf Number Nine“ waren.

Eigene Produktionen

Kein Wunder, dass zahlreiche Bands ähnliche Konzepte entwickelten, und so folgte ab Ende der 80er Jahre ein spannender Wettstreit um die Gunst der Veranstalter und des Publikums. Trotz starker Konkurrenz hielt sich „Number Nine“ stets in der Spitzengruppe der Rock-Cover-Bands und machte bald auch mit eigenen Produktionen wie den Alben „Everybody's Crazy“ und „Colours“ auf sich aufmerksam.

Das erste Loch in die klassische Ur-Formation riss der Weggang von Martin Riegel. Der langmähnige blonde Sänger war ein Aushängeschild von „Number Nine“, nicht wenige befürchteten mit seinem Abschied 1995 das Ende der Band. Doch es kam anders – mit dem neuen Sänger, Sascha Liehn, wurde die Erfolgsgeschichte fortgeschrieben. Es folgten weitere Musikerwechsel, und als im Jahr 2000 die Gründungsmitglieder Jürgen Kühnlein und Giorgio Camese die Gitarren an den Nagel hängten, blieb Bassist Frank Stimpfig als einziges Ur-Mitglied übrig. Doch die Musiker der „New Generation“ hatten gut aufgepasst bei ihren Vorgängern, waren musikalisch gut ausgebildet, und so gelang es ihnen, „Number Nine“ bis heute in der Erfolgsspur zu halten.

Jetzt bekommt die Gruppe plötzlich Konkurrenz quasi durch sich selbst. Die alten Haudegen haben 2009 wieder Freude daran, zusammen zu musizieren und die alten Zeiten aufleben zu lassen. Musikalisch aktiv waren sie ja alle stets geblieben. So hat Giorgio Camese unter anderem den offiziellen Soundtrack für den „Airbus A 380“ komponiert und eingespielt. Der Song „Near to the Sky“ ist zu hören im Werbeangebot des Fliegers und bei jedem Flug. Sänger Martin Riegel nennt sich jetzt Martin Reagel und hat seit 1997 mit „MacLoud“ ein erfolgreiches Bandprojekt am Laufen. Drummer Dominik Hülshorst hat eine Schlagzeug-Schule gegründet, in diversen Bands getrommelt und gibt seit wenigen Monaten auch wieder bei seiner Ur-Band „Bonfire“ den Takt an. Keyboarder Wolfgang Riegel spielte zeitweise bei „MacLoud“.

So sahen Rockbands in den 80ern aus: „Number Nine“ auf dem Plattencover von „Everybody's Crazy“.
| So sahen Rockbands in den 80ern aus: „Number Nine“ auf dem Plattencover von „Everybody's Crazy“.

Vom Jüngsten zum Ältesten

Band-Chef Jürgen Kühnlein kümmert sich auch nach dem Abschied von der Bühne um die Geschäfte von „Number Nine“. Dort zupft Frank Stimpfig immer noch den Bass, einst als jüngstes, heute als ältestes Bandmitglied. Die „First Generation“ möchte für einen einzigen Auftritt die Vergangenheit und das Rock-Gefühl der frühen Jahre aufleben lassen. Aber das ist kaum zu glauben, wenn man die Profis, mittlerweile allesamt in den 40ern und 50ern angekommen, beim Proben hört. „Wir spüren die Aufbruchstimmung genauso wie damals, als wir 1987 angefangen haben“, sagt Jürgen Kühnlein und umarmt zur Begrüßung Sänger Martin.

„Ich habe dir die zweite Gesangsstimme rausgehört und notiert“, reicht Wolfgang Riegel ein Notenblatt weiter. „Ich habe das Gefühl, wir spielen besser als früher“, kommentiert Gitarrist Giorgio und freut sich besonders auf die Bühnengestaltung, bei der die Waldbüttelbrunner Firma Dimavery fürs authentische Design sorgen wird.

Tatsächlich hört und spürt man schon bei der Probe, dass es sich nicht um lustlose Revival-Mucke dreht, sondern um Rock'n'Roll. Die Stimmung in der „First Generation“ ist restlos entspannt. Alle Befindlichkeiten, die sich in einem früheren Band-Leben mal aufgebaut hatten, sind vergessen. Sie können kaum erwarten, bis die Probe weitergeht, reden von neuen Songs, die sie unbedingt spielen wollen . . .

Im Blickpunkt

„Number Nine“ im Geodrom
Revival-Auftritt der „First Generation“ von „Number Nine“ ist am Sonntag, 26. April, im Geodrom in Gerolzhofen. Los geht's um 19 Uhr mit der Band „Null db“. Internet: www.firstgeneration09.de, Video auf youtube unter „Number Nine First Generation“ www.null-db.com

 
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