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WÜRZBURG
Über acht Millionen für Kultur in Unterfranken
Euro Banknoten       -  Mit 8,4 Millionen Euro wird die Kultur in Unterfranken unterstützt.
Foto: Jens Wolf, dpa | Mit 8,4 Millionen Euro wird die Kultur in Unterfranken unterstützt.
Christian Ammon
 |  aktualisiert: 02.04.2019 13:36 Uhr

Die jährlichen Zuschüsse der Unterfränkischen Kulturstiftung des Bezirks ermöglichen es einer Vielzahl Kulturschaffender überhaupt erst, aktiv zu werden. Für andere dienen sie als Anschub, um neue Projekte auf die Beine zu stellen. In der ersten Sitzung des neu gewählten Kulturausschusses zeigte sich, dass die Stiftung vorerst an ihrem Kurs festhält und auch 2019 bei einem Gesamthaushalt von 9,3 Millionen Euro die Kultur in Unterfranken weder mit 8,4 Millionen Euro unterstützt. Zu verdanken ist dies Zinserträgen von immer noch 3,53 Prozent sowie Grundstücksverkäufen des Bezirks.

In Zukunft muss gespart werden

In den Rücklagen befinden sich Ende 2019 voraussichtlich noch 4,3 Millionen Euro. Weitere fünf Millionen Euro stehen in einer seit 2010 aufgebauten Werterhaltungsrücklage zur Verfügung. Beim Haushaltsbericht von Kämmerer Andreas Polst zeigte sich, dass sich damit die Ausschüttung im gewohnten Umfang zwar noch in den kommenden Jahren aufrecht erhalten lässt. Die Voraussetzung sei jedoch, dass es gelingt, neu angelegtes Geld auch tatsächlich mit zwei Prozent zu verzinsen.

„Spätestens 2022 muss man sich jedoch Gedanken machen“, stellte er fest. Er erwartet dann deutliche Einschnitte von etwa zwei bis drei Millionen Euro. Ein sparsamer Umgang mit den Einnahmen gewinnt also an Bedeutung.

Große Diskussion um kleine Beträge

In dem neu besetzten, nun zehnköpfigen Ausschuss wurde denn rege auch über kleine Haushaltsansätze diskutiert. Gleichzeitig zeigte sich, dass der Ton an Deutlichkeit zugenommen hat. Besonders zeigte sich das, als es darum ging, die Förderung fränkischer Trachten und historischer Uniformen aufzustocken und die Richtlinien entsprechend anzupassen. Obwohl es hier nur um ein Plus von 15 000 Euro auf den Haushaltsansatz von 30 000 Euro ging, stellte Grünen-Rätin Barbara Imhof die Änderung grundsätzlich in Frage. „Wir müssen uns überlegen, wofür wir unser Geld ausgeben“, begründete sie ihren Vorstoß und erinnerte daran, dass sich die Stiftung in einem „kritischen Zustand“ befinde. Mit ihrer Forderung, das Thema zunächst im Strukturausschuss grundsätzlich zu behandeln, scheiterte sie jedoch ebenso wie Adelheid Zimmermann von der FDP, die für eine kleinere Anhebung eintrat.

Statt wie bisher nur Kinder und Jugendliche sowie die Erstausstattung ganzer Musik- oder Trachtengruppen mit 20 Prozent zu unterstützen, können nun auch Erwachsene eine Förderung von zehn Prozent beantragen. Hierfür setzten sich Marion Schäfer-Blake (SPD) und Thomas Habermann (CSU) ein. Es werde hier mit wenig Geld eine große Wirkung auch in der Fläche erreicht. Kultur sei für eine „gesunde Entwicklung der Gesellschaft unentbehrlich“, so Habermann.

Es dürfte in den kommenden Jahren nicht einfach werden, Geld einzusparen. Auch Imhof, die zuvor mehrfach gefordert hatte, die Ausgaben im Blick zu behalten, fand zwei Vereine, die ihrer Ansicht nach mehr Geld verdient hätten als genehmigt: Der Landschaftspflegeverband Main-Spessart und das Solidarische Theater am Neuner Platz mit musikpädagogischen Angeboten für Flüchtlinge gehen entweder leer aus oder müssen mit nur 15 000 Euro, mit deutlich geringeren Mitteln als beantragt, auskommen.

 
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