Patricia Vörös heißt die Gewinnerin des diesjährigen Bertold-Hummel-Wettbewerbs, der am Freitag und Samstag in der Hochschule für Musik ausgetragen wurde. Die Trompeterin aus Ungarn hat sich damit gegen sieben weitere Bewerber durchgesetzt und kann sich über ein Preisgeld vom 3000 Euro freuen. Der zweite Preis, dotiert mit 2000 Euro, ging an Oles Burak (Ukraine), der dritte (1000 Euro) an David Aguilar Troyano (Spanien).
Seit 2005 gibt es diesen Wettbewerb, dessen zehnte Auflage 2022 mit dem 20. Todestag des Komponisten zusammentrifft. Gemeinsam mit der Bertold-Hummel-Stiftung will die Musikhochschule die Auseinandersetzung mit dem Werk des Komponisten an junge Musikergenerationen weitergeben, heißt es in der Ausschreibung. So richtet sich der Wettbewerb auch ausschließlich an Studierende, die an einer Hochschule Deutschlands, Österreichs oder der Schweiz eingeschrieben sind. In diesem Jahr stellten die Bewerber durch ihre Herkunftsländer große Internationalität her.
Bertold Hummel hat ein umfangreiches Oeuvre hinterlassen, für alle möglichen Besetzungen, vom Solowerk über Kammermusik bis zum großen Orchesterkonzert. In Würzburg hat sich der Kulturpreisträger der Stadt als Präsident, späterer Ehrenpräsident der Musikhochschule für die Förderung des musikalischen Nachwuchses engagiert und war weit über die Grenzen der Stadt hinaus in zahlreichen kulturpolitischen Gremien aktiv.
In früheren Jahren waren beim Wettbewerb Harfe, Saxofon, Flöte, Klavier, Fagott, Orgel, Schlagzeug, Violoncello und Violine dran
Nach Harfe, Saxofon, Flöte, Klavier, Fagott, Orgel, Schlagzeug, Violoncello und Violine in diesem Jahr also Trompete: Die Hummelstiftung, so deren Vertreter Martin und Thomas Hummel, wählt die jeweilige Kategorie danach aus, ob technisch anspruchsvolle Solowerke von Bertold Hummel für die Pflichtstücke vorhanden sind.
Das Wahlpflicht-Programm für die beiden Runden der Wertungsspiele legt ein Hochschulprofessor in Absprache mit seinen Jurykollegen fest. In diesem Jahr waren das die Professoren Christoph Wünsch (Würzburger er Hochschule), Frits Damrow (Zürich), Jürgen Ellensohn (Würzburg), Andreas Lackner (Innsbruck) und Hannes Läubin (München). Großer Wert wird dabei auf zeitgenössische Werke gelegt – ganz im Sinne des Kompositionslehrers Bertold Hummel.
Die Werkauswahl ist anspruchsvoll, und damit liegen auch die Hürden für eine Teilnahme am Wettbewerb hoch. Die Teilnehmerzahl begrenzt sich dadurch automatisch, entsprechend exzellent sei immer das Niveau, so Martin Hummel. Für die Teilnehmenden und deren Umfeld an den Hochschulen ist der Wettbewerb in jedem Fall eine Standortbestimmung.
Dass die Jury auch in diesem Jahr eine gute Wahl getroffen hat, zeigte sich bei der Matinée zur Preisverleihung. Die Preisträger, zwar jung, aber bereits exzellente Künstlerpersönlichkeiten, präsentierten sich vor kleiner Kulisse mit stilistisch sehr unterschiedlichen Werken von Toru Takemitsu, Henri Tomasi, Vladimir Peskin und natürlich von Bertold Hummel. Ein Satz aus dessen Trio für Trompete, Schlagzeug und Klavier sorgte zum Schluss für ein farbenprächtiges Spektakel.