Der Verleger und Publizist Wolf Jobst Siedler ist tot. Er starb am Mittwoch im Alter von 87 Jahren, wie sein Sohn Wolf Jobst Siedler junior der Nachrichtenagentur dpa sagte. Er sei „nach langer Krankheit friedlich im Kreis seiner Familie eingeschlafen“. Siedler gehörte zu den größten und prägendsten Verlegerpersönlichkeiten der Nachkriegszeit in Deutschland. Er leitete fast 20 Jahre lang die Verlage Ullstein und Propyläen sowie von 1980 bis 1998 den von ihm zusammen mit Jochen Severin gegründeten Siedler Verlag, der inzwischen nach München umgesiedelt ist.
Bei Propyläen erschienen internationale Bestseller wie die Hitler-Biografie des Publizisten Joachim Fest sowie die Tagebücher von Hitlers Baumeister und Rüstungsminister Albert Speer. Das ökonomisch erfolgreichste Buch seiner Verlegerkarriere war die 1972 erschienene „Möwe Jonathan“ von Richard Bach. Im Siedler Verlag erschienen auch die Gesamtausgabe des Nachlasses von Konrad Adenauer in zehn Bänden sowie die Memoiren von Michail Gorbatschow, Richard von Weizsäcker, Helmut Schmidt und Franz Josef Strauß.