Der Jazz- und Swingmusiker Max Greger ist tot. Er starb am frühen Samstagmorgen im Alter von 89 Jahren in einer Münchner Klinik an einer Krebserkrankung, wie seine Frau Johanna mitteilte. Der Saxofonist und Band-Leader trat in Hunderten von Konzertsälen auf, nahm mehr als 150 Platten und CDs auf und produzierte rund 3000 Stücke. Viele Konzerte gab Greger mit Hugo Strasser, Paul Kuhn, Peter Kraus und der SWR Big Band.
Als Kind spielte der Metzger-Sohn in einem Akkordeon-Club, später studierte er Klarinette und Saxofon am Münchner Konservatorium. Gregers Karriere begann 14 Tage nach Ende des Zweiten Weltkriegs: Als 19-Jähriger spielte er im Ratskeller am Marienplatz für US-Offiziere. Drei Jahre später gründete er das Max-Greger-Sextett. 1959 reiste er mit seiner Band, zu der auch Maria Hellwig und Udo Jürgens zählten, als erste westliche Gruppe fünf Wochen lang durch die Sowjetunion, gab 36 ausverkaufte Konzerte. Greger trat mit Weltstars wie Louis Armstrong, Duke Ellington und Ella Fitzgerald auf; Lionel Hampton lud ihn ein, bei seiner Europa-Tournee als einziger Weißer in seiner Big Band mitzuspielen.
Mit seiner Musik prägte Greger auch das deutsche Fernsehen. 1963 stellte er für das ZDF ein Orchester zusammen und sorgte bei den großen TV-Shows 16 Jahre lang für den richtigen Ton. Stolz war er auf die Melodie des „Aktuellen Sportstudios“. „Meine berühmteste Nummer ist 23 Sekunden lang“, meinte er einmal. „Das ist das längst- und meistgespielte Thema auf der Welt.“ Gregers Frau sagte, sie, ihr Sohn und ihre Schwiegertochter seien in den letzten Stunden auf der Palliativstation einer Münchner Klinik an der Seite ihres Mannes gewesen. „Wir waren dabei, bis er eingeschlafen ist. In der letzten Stunde haben wir nur noch gebetet, dass er erlöst wird.“
Noch Mitte Juli hatte Greger nach Angaben seiner Frau, mit der er mehr als 60 Jahre verheiratet war, in München ein Konzert gegeben. Zwei Tage danach sei der 89-Jährige in eine Klinik gekommen. Dort sei eine Krebserkrankung diagnostiziert worden, berichtete seine Frau. „Er hat vorher nicht gewusst, dass er Krebs hat.“
„Er hat ein wunderbares Alter gehabt“, sagte sie. Vor nunmehr 70 Jahren seien sie und Greger ein Paar geworden. „Wir waren 63 Jahre verheiratet. Das ist schon was.“