Isolde Oberreiter, kurz Poldi genannt, ist schon 60 Jahre alt, als sie von München nach Sizilien zieht, um sich dort, mit Blick auf das Meer, „gepflegt zu Tode zu saufen“. Zumindest befürchtet das ihre deutsch-italienische Verwandtschaft. Doch dann kommt alles ganz anders.
Der junge Valentino, der Isolde Oberreiter bei kleinen Reparaturen im neu erworbenen Haus zur Hand geht, liegt eines Tages ermordet am Strand. Obwohl ihr der gut aussehende sizilianische Commissario Vito Montana durchaus kompetent erscheint, fühlt sich Poldi in der Pflicht, Valentinos Mörder zu finden. Zwischen Vollrausch und K.o.-Tropfen, Schweinebraten und Frittata, Mittelmeer und Ätna nimmt die resolute Ermittlerin die Spur des Mörders auf. Immer unter dem Motto „Always overdress, weil: Dezenz ist Schwäche, merk dir des!“
„Tante Poldi und die sizilianischen Löwen“ ist kein klassischer Kriminalroman. Viel mehr als von der Spannung lebt das Buch von der liebenswert exzentrischen Hauptfigur, den teils absurden Handlungen und der pointierten Sprache.
Mario Giordano: Tante Poldi und die sizilianischen Löwen (Lübbe, 367 Seiten, 14,99 Euro)