Der US-Schriftsteller und Drehbuchautor Gore Vidal ist tot. Der 86-Jährige starb nach Angaben seiner Familie am Dienstag (Ortszeit) in seinem Haus in den Hollywood Hills nahe Los Angeles an einer Lungenentzündung, berichtete die „Los Angeles Times“. In zahlreichen Büchern hatte Vidal sich scharfzüngig mit der amerikanischen Politik auseinandergesetzt. Er schrieb Sachbücher und Romane, außerdem Drehbücher und Theaterstücke. So war Vidal zum Beispiel am Drehbuch für den Oscar-gekrönten Kinoklassiker „Ben Hur“ beteiligt.
Daneben betätigte er sich auch selbst als Schauspieler und versuchte es in der Politik. Seine politische Karriere scheiterte aber trotz vieler Anläufe und der wohlwollenden Unterstützung von John F. Kennedy. Vidal galt als einer der intelligentesten amerikanischen Autoren, der auch gerne provozierte. „Stil ist zu wissen, wer du bist und was du zu sagen hast, und dich nicht darum zu kümmern, was andere denken“, soll er einmal gesagt haben. Vidals Bücher wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Die „Los Angeles Times“ bezeichnete ihn als „herrischen Störenfried des nationalen Gewissens“.
Vidal war unter anderem mit den Schriftstellern Jack Kerouac, Tennessee Williams, Orson Welles und Truman Capote, den Schauspielern Marlon Brando und Paul Newman sowie dem Sänger Frank Sinatra befreundet.