zurück
Städel Museum Frankfurt: Alte Meister in neuem Licht
Städel-Museum in Frankfurt: Neue Präsentation von Schlüsselwerken aus 500 Jahren Malereigeschichte
Redaktion
 |  aktualisiert: 06.01.2012 12:19 Uhr

Die Altmeister-Sammlung des Frankfurter Städel-Museums kann auf eine bald 200-jährige Geschichte zurückblicken. Sie begann 1817, als der Kaufmann und Bankier Johann-Friedrich Städel seine 500 gesammelten Bilder stiftete. Heute verfügt die Sammlung mit Gemälden wie Jan van Eycks „Lucca-Madonna“ oder Sandro Botticellis „Weiblichem Idealbildnis“ über Schlüsselwerke aus 500 Jahren europäischer Malerei.

Nach der Sanierung des Städel-Altbaus (wir berichteten) sind die „Alten Meister“ wieder öffentlich zugänglich. Die rund 18 Millionen Euro für die Generalsanierung sind gut angelegt. So wuchs nicht nur die Ausstellungsfläche auf nunmehr 1500 Quadratmeter, sondern auch die Hängefläche, indem die Seitenfenster der Kabinette teilweise geschlossen wurden.

Gleich im Treppenhaus wird der Besucher mit dem Großteil der noch vorhandenen Bilder des Stifters Johann-Friedrich Städel konfrontiert. Die 46 Gemälde sind in der sogenannten „Petersburger Hängung“ angeordnet: dicht an dicht symmetrisch über- und untereinander. So waren sie auch in Städels Wohnhaus am Frankfurter Rossmarkt arrangiert. „Diese Präsentation ist eine Hommage an den Gründer des Hauses“, sagt Kurator und Sammlungsleiter Jochen Sander.

Der neue Parcours wird durch ein spezifisches Farb- und Lichtkonzept unterstützt. Vom Treppenhaus führt der Weg in die in einem satten Dunkelblau gehaltene Rotunde, in dem runden Saal ist mit Werken von Joos van Cleve, Jan van Eyck oder Rogier van der Weyden eine hochkarätige Gruppe niederländischer Maler des 15. Jahrhunderts versammelt. „Hier funkeln die Kronjuwelen“, hebt Sander hervor. „Die Niederländer stehen im Zentrum der Altmeister-Neupräsentation, weil sie die nachfolgenden europäischen Künstlergenerationen nachhaltig beeinflusst haben.“ Die grün gestrichenen Hauptsäle rechter Hand mit Hauptwerken von Lochner, Dürer, Grünewald, Holbein, Elsheimer, Rembrandt, Vermeer, Brueghel oder Rubens sind der deutschen und niederländischen Malerei gewidmet, während die rot gehaltenen Hauptsäle auf der linken Seite den Meistern der romanischen Schule wie Montagna, Botticelli, Tiepolo, Batoni und Poussin vorbehalten sind. Die den Hauptsälen zugeordneten Seitenkabinette nehmen weitere, überwiegend mittel- und kleinformatige Bilder der jeweiligen Sammlungszusammenhänge auf.

Der unter anderem mit Werken von Altdorfer, Dürer, Grünewald, den Cranachs und den Holbeins bestückte Saal mit der deutschen Malerei am Vorabend der Reformation ist nicht nur ein herausragendes Beispiel für die zeitgenössische Sakralmalerei, sondern auch für eine außergewöhnliche Porträtkunst. Beispielhaft ist dabei das 2010 neu erworbene Luther-Bildnis von Lucas Cranach dem Jüngeren (1515-1586) zu nennen, das nun erstmals seit 86 Jahren wieder zusammen mit seinem Pendant, dem Porträt von Philipp Melanchthon, zu sehen ist.

Als Vorboten für die Eröffnung der neuen Sammlungsräume für zeitgenössische Kunst im Februar grüßen in einem der Kabinette bereits „Oberon“ von Georg Baselitz sowie das Bildnis „L.T.“ von Eugen Schönebeck. „Die beiden Kunstwerke sollen in Dialog mit den alten Meistern treten“, wünscht sich Städel-Direktor Max Hollein. „Sie stehen beispielhaft für die Weiterführung der Städelschen Sammlung in die Gegenwart.“ Text: epd

„Alte Meister“ im Frankfurter Städel-Museum, Schaumainkai 63, ist Di, Fr bis So von 10 bis 18 Uhr sowie Mi und Do von 10 bis 21 Uhr geöffnet.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Bankiers
Gegenwartskunst
Georg Baselitz
Jan van Eyck
Kabinett
Kronjuwelen
Kunst der Romanik
Kunstwerke
Museen und Galerien
Philipp Melanchthon
Reformation der christlichen Kirchen
Rembrandt Harmensz van Rijn
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen