Erstmals in Deutschland ist dem Werk des französischen Malers Honoré Daumier (1808 bis 1879) eine umfassende Ausstellung gewidmet. Ab diesem Samstag werden im Berliner Max-Liebermann-Haus am Pariser Platz selten gezeigte Ölbilder, Zeichnungen und Büsten des vielseitigen Künstlers seinen viel bekannteren politischen Karikaturen gegenübergestellt, so die Stiftung Brandenburger Tor.
Insgesamt sind unter dem Titel „Daumier ist ungeheuer!“ über 250 Werke zu sehen. Für den Maler Max Liebermann, in dessen einstigem Wohnhaus am Berliner Brandenburger Tor die Ausstellung zu sehen ist, war Honoré Daumier nichts weniger als „der größte Künstler des 19. Jahrhunderts“.
Liebermann als Sammler
Liebermann selbst besaß eine umfangreiche Sammlung von 3000 Lithografien, 22 Handzeichnungen und einem Ölbild des Künstlers. Mit dem Tod Liebermanns 1935 und der Verfolgung seiner jüdischen Familie wurde die Sammlung in alle Welt zerstreut.
Für die Berliner Ausstellung, die auf Anregung der deutschen Honoré-Daumier-Gesellschaft entstand, ist ein großer Teil erstmals als Leihgabe wieder nach Berlin zurückgekehrt. Die Werke werden ergänzt durch zahlreiche weitere Arbeiten aus Privatbesitz und aus internationalen Museen. Daumiers mehr als 4000 Karikaturen waren Schilderungen des modernen Pariser Lebens, Spottbilder auf die enge Welt der resignierten Kleinbürger, aber auch kritische Allegorien auf den Krieg.
Öffnungszeiten: Montags sowie mittwochs bis freitags von 10 bis 18 Uhr und am Wochenende von 11 bis 18 Uhr. Bis 2. Juni.