Auch nach dem Tod von Veit Relin wird es im Sommerhäuser Torturmtheater weitergehen – „natürlich“, sagt Angelika Relin. Die Saison 2013 beruhe ohnehin auf den Planungen ihres Mannes. Veit Relin, der das über die Region hinaus bekannte kleine Theater seit 1976 geleitet hatte, war am 23. Januar 86-jährig gestorben (wir berichteten). „Es war der Wunsch meines Mannes, dass ich das Torturmtheater nach seinem Tod weiterführe“, so Angelika Relin im Gespräch mit dieser Zeitung.
„Die Ausrichtung des Spielplans soll so bleiben“, verspricht sie. Das bedeutet auch, dass Angelika Relin das Theater weiterhin als Ur- und Erstaufführungsbühne profilieren möchte – soweit das möglich ist. Allein die Mini-Bühne macht die Spielplangestaltung schwierig.
An sich hat Angelika Relin Gestaltung an der Fachhochschule in Würzburg studiert – doch von Anfang an hat sie sich an Relins Seite immer auch um Planung, Stück- und Schauspielerauswahl gekümmert. „Ich hatte den besten Lehrmeister“, sagt sie mit Blick auf ihre Zukunft als Theaterleiterin.
Der westliche Torturm, in dem eine der kleinsten professionellen Spielstätten Deutschlands untergebracht ist, gehört der Marktgemeinde Sommerhausen. Der Pachtvertrag behalte auch dann seine Gültigkeit, wenn sie die Theaterleitung übernehme, so Angelika Relin.
Vor den regulären Spielplan wird sie, am 30. März, eine Hommage an Veit Relin setzen. „Etwas Luftiges, Heiteres“, soll es sein, „schöne Erinnerungen“, an denen der Universalkünstler selbst seine Freude gehabt hätte. Zu sehen sind drei Filme: „Masai Mara“ (16.30 Uhr) zeigt Relin als Zeichner in Afrika. In „Der Mann, der drei Arme hatte“ (19 Uhr) und „Pfarrhauskomödie“ (21 Uhr) ist der Schauspieler Relin zu sehen. Danach sieht die Planung im Theater so aus:
• Neil LaBute: „Tief in einem dunklen Wald“ (4. April bis 1. Juni). Der neue Psychothriller des US-Amerikaners steigt in die Tiefen geschwisterlicher Hassliebe – „nicht ohne Humor“, verspricht das Theater .
• Lot Vekemans: „Gift“ (6. Juni bis 3. August). Nach zehn Jahren sehen sich zwei Eheleute wieder – am Grab ihres Sohnes, an dessen Tod einst ihre Ehe zerbrochen ist . . . Die niederländische Autorin (Jahrgang 1965) wurde für ihre Stücke mehrfach ausgezeichnet.
• Fausto Paravidino: „Geflügelschere“ (8. August bis 5. Oktober). Schräger Krimi über die Verwendungsmöglichkeiten einer Geflügelschere. Der 36-jährige Genueser gilt als Wunderkind der italienischen Dramatik.
• Morris Panych: „Tante und ich“ (10. Oktober bis 22. Dezember). Erbschleicher Kemp eilt ans Sterbebett seiner Tante. Doch die will partout das Zeitliche nicht segnen. Der kanadische Autor, Regisseur und Schauspieler (Jahrgang 1952) konstruierte eine rabenschwarze Komödie.
Vorverkauf: Tel. (0 93 33) 268 www.torturmtheater.de