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Würzburg
Seltenes beim Domkonzert:"Jesus in Gethsemane" in Würzburg
Den Auftakt machen die Streicher. Dann übernimmt der große Chor der Dommusik. In Würzburg erklingen Werke von Vasks und Rosetti. Selten, aber hörenswert.
Der große Chor der Dommusik: Im Kiliansdom erklang das Oratorium 'Jesus in Gethsemane' von Antonio Rosetti.
Foto: Viola Ratz | Der große Chor der Dommusik: Im Kiliansdom erklang das Oratorium "Jesus in Gethsemane" von Antonio Rosetti.
Ursula Düring
 |  aktualisiert: 27.04.2023 08:09 Uhr

Ein Konzert mit selten zu hörenden Werken steht am Beginn der diesjährigen Karwoche. Im Würzburger Kiliansdom erklingen das Oratorium "Jesus in Gethsemane" von Antonio Rosettiund "Musica dolorosa" von Peteris Vasks.

Das Stück des 1947 geborenen lettischen Komponisten wird von den Streichern des Bayerischen Kammerorchesters Bad Brückenau interpretiert. Es sind Töne voller Intensität, die die Zuhörer im vollbesetzten Gotteshaus unweigerlich in eine andere Welt ziehen. Eine Welt, die von Ängsten, Raserei, Herzklopfen, Schmerzen und Not beherrscht wird. Dazwischen verspricht eine eindringliche Cello-Sequenz vordergründig Trost, bevor wieder Bedrängnis und Trauer überhand nehmen. Domkapellmeister Christian Schmid führt die Musikerinnen und Musiker mit eindeutiger, unaufgeregter Zeichensetzung durch dieses beeindruckende Instrumentalwerk.

Der präzise geschulte Chor setzt Glanzlichter

Im lateinisch gesungenen "Pater noster" von Peteris Vasks finden anschließend Orchester und Chor zusammen. Schmid holt auch aus den Stimmen des Würzburger Domchors, der Mädchenkantorei am Würzburger Dom und aus den Herrenstimmen der Würzburger Domsingknaben inständige Bitten, demütiges Flehen und vollkommene Ergebenheit heraus.

Dieser präzise geschulte Chor setzt auch in Antonio Rosettis Passionswerk Glanzlichter. Allerdings wird schnell klar, warum dieser Zeitgenosse Mozarts nicht dessen Berühmtheit erlangt hat. Es sind sperrige Texte, die der Schweriner Hofprediger Heinrich Julius Tode unter die oratorientypischen Choräle gelegt hat und die die Sängerinnen und Sänger bewältigen müssen.

Hörner, Fagotte und Trompeten ergänzten die Streicher

Was gefällt, ist die Gestaltung des Eingangschors, in dem Fortissimo ebenso zu hören ist wie sinnlich-weiche Gestaltung ("mit starkem Geschrei und Tränen Gottes"). Da kommen Töne wie das hohe "C" astrein und strahlend, da überzeugen Textverständlichkeit, Geschmeidigkeit der Stimmen und das Zusammenwirken mit dem trefflich aufspielenden Orchester, in dem sich neben den Streichern auch Flöten, Hörner, Fagotte und Trompeten hervortun.

Mit wohl klingender Stimme formt Altistin Seda Amir-Karayan ihre Partie, während Sopranistin Anja Tschamler die schwierige Arie "Erhabenster Triumph der Liebe" bewältigt. Die beiden Männerstimmen, Tenor Bernhard Gärtner und Bass Thomas Trolldenier, ergänzen angemessen das Solistenquartett.

 
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