Groß sei seine Freude, so Selcuk Dizlek, der Gewinner der Triennale IV in Schweinfurt. Der gebürtige Schweinfurter bekommt nun in der ersten Jahreshälfte 2021 eine Einzelausstellung mit Katalog in der Großen Halle der Kunsthalle Schweinfurt, teilte der Schweinfurter Oberbürgermeister Sebastian Remelé bei der Preisverleihung im Rahmen der Finissage mit. Wer Dizleks Werke bei der Triennale gesehen hat, kann nachvollziehen, dass dieser sich vor einer spannenden Herausforderung sieht, angesichts der Größe und der Lichtverhältnisse im Ausstellungsraum, einer ehemaligen Schwimmhalle. Seine filigranen Installationen leuchten bunt, sein „gewebtes Licht“, strukturiert den Raum. Doch der 42-Jährige will sich der Aufgabe mit Zuversicht stellen: „Warten wir mal ab, man muss ja nicht alles komplett befüllen.“ Weniger könne auch mehr sein, meint er.
Die Triennale hatte sich drei Monate lang auf das skulpturale Schaffen Frankens fokussiert. Ausstellungen, Führungen, Konzerte, Tage des offenen Ateliers und Symposien hätten 106 Bildhauer einbezogen – und 10 000 Besucher in die Ausstellungen gelockt, so Remelé. Zu sehen waren auch Werke an den Ausstellungsorten der Kooperationspartner Kunstverein Schweinfurt, Kloster Wechterswinkel, Holzbildhauerschule Bischofsheim und Bildhauerdorf Langenleiten.
Gedenken an Opfer der Nazis
Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel widmete sich in seiner Rede dem Symposium, das in der letzten Septemberwoche acht Künstlerinnen mit Frankenbezug zusammengeführt hatte. Auch hier wurde ein Preis vergeben: Die Skulptur „Turm der Erinnerung“ der aus Bad Kissingen stammenden Künstlerin Heike Metz wird im Bezirkskrankenhaus Lohr aufgestellt. Der Bezirk, so Dotzel, wolle „mit diesem Kunstwerk der Opfer des ,Euthanasie‘-Programms in der Diktatur des Nationalsozialismus gedenken“. Der Publikumspreis der Triennale IV, dotiert mit 1000 Euro, ging an den aus Werneck stammenden Johannes Hepp für seine witzigen Figurenobjekte.1042 Besucher hatten sich an der Abstimmung beteiligt.