Die Lauertalhalle in Maßbach brodelte, die kleinen Premierenbesucher konnten es kaum erwarten

Aber dann waren sie mit einem Schlag mucksmäuschenstill, als Prillan das Huhn hereinkam und aufgeregt gluckend ein Ei legte.

Auf seinem Hof mit dem ochsenblutroten Schwedenhaus, der weißen Veranda, dem Zaun und dem Kartoffelacker hat Pettersson vor Jahren den getigerten Kater Findus in seiner gelbgrün gestreiften Hose aufgenommen und erlebt seither mit dem pfiffigen Kerlchen ein Abenteuer nach dem anderen.

Die Inszenierung von Augustinus von Loë von „Die Abenteuer von Pettersson und Findus“ für das Theater Schloss Maßbach trifft genau den Erzählton des schwedischen Autors Sven Nordqvist, dessen üppig illustrierte Bücher von kleinen und großen Kindern geliebt werden. In der Bühnenadaption von Tristan Berger und Jürgen Flügge wirken die prallvollen Geschichten lebensecht und fantasievoll. Entstanden ist ein Stück mit vielen Höhepunkten, in dem wie im ganz großen Theater alle Themen wie Liebe, Konflikte und Machtspiele abgehandelt werden.

Eine Geburtstagspfannkuchentorte soll gebacken werden. Aber der Haustürschlüssel ist verloren gegangen. Der schusselig liebevolle Pettersson (in aller Seelenruhe und mit zerbeultem Hut: Marc Marchand) hat jedoch die Lösung und scheut nicht davor zurück, den Schlüssel aus dem Plumpsklo zu fischen.

Elmar Börger turnt und rappt dazwischen und bringt nur noch mehr Durcheinander. Aufgeregt gluckt Prillan das Huhn (wunderbar: Susanne Pfeiffer) über den Hof und verliebt sich in den Hahn Caruso, der mit seinem Krähen und seinen Sängerallüren Prillan mächtig beeindruckt hat. Findus will ihn aber genau deswegen vom Hof haben und schafft das zunächst auch, was Prillan in heftigen Liebeskummer stürzt. Georg Schmiechen gibt nicht nur den aufgeplusterten Caruso, sondern auch den vor Testosteron nur so strotzenden Stier Marton und Mathilda, das Schwein. Dabei sind es auch die Mucklas (Uwe Reichwaldt), die kleinen trollartigen Wesen, die das Treiben auf dem Hof weiter befeuern.

Großen Anteil am Charme der Produktion haben neben der großartigen Ensembleleistung nicht zuletzt die detailgenauen und liebevollen Kostüme (Daniela Zepper).

Aufführungen unter anderem 6. bis 9. Dezember, täglich 9 und 11 Uhr, Theater der Stadt Schweinfurt, weitere Termine www.fraenkisches-theater.de

Zu der Inszenierung ist eine theaterpädagogische Materialmappe erschienen, abrufbar unter www.theater-massbach.de/theaterpaedagogik