Noch vor kurzem galten 3D-Filme und ein Filmfestival wie das in Venedig als nicht kompatibel – hier die auf pures visuelles Spektakel angelegte Unterhaltung, dort die seriöse Filmkunst. Der mexikanische Regisseur Alfonso Cuarón bewies nun, dass 3D-Kino und ein Genre wie das Weltraumabenteuer sehr wohl zu einem Filmfestival passen, sei es auch das älteste seiner Art, das in diesem Jahr seine 70. Ausgabe feiert. Selten wurde ein Eröffnungsfilm am Lido so vehement bejubelt wie Cuaróns „Gravity“. Der Jubel galt dabei ausdrücklich nicht nur den Stars George Clooney und Sandra Bullock, die zwei Astronauten verkörpern, die im All verloren gehen. Nein, er galt einem (außerhalb des Wettbewerbs) gezeigten Film, der damit überraschte, wie visuelles Spektakel und intimes menschliches Drama zusammengehen können.
Im Wettbewerb gibt es bis Ende nächster Woche 20 Arbeiten von Regisseuren wie Stephen Frears, James Franco, Hayao Miyazaki oder Terry Gilliam zu sehen. Deutsche sind ebenfalls auf dem Lido vertreten: „Die Frau des Polizisten“ von Philip Gröning läuft im Wettbewerb. Das Werk handelt von Gewalt in der Ehe. Außerdem sitzt die Schauspielerin Martina Gedeck in der internationalen Jury, die am 7. September die Preise vergeben wird.