Die britische Krimi-Autorin Ruth Rendell ist tot. Die Erfinderin des beliebten Ermittlers Reginald Wexford starb im Alter von 85 Jahren, wie ihr Verlag Penguin Random House am Samstag bekanntgab. Rendell hatte im Januar einen Schlaganfall erlitten und sich davon nicht mehr erholt. Sie gehörte zu den am meisten gelesenen zeitgenössischen Autorinnen Großbritanniens. Den Durchbruch schaffte sie 1964 mit ihrem ersten Wexford-Krimi, der auf Deutsch unter dem Titel „Alles Liebe vom Tod“ erschien.
Rendell schrieb neben Krimis unter dem Pseudonym Barbara Vine auch Psychothriller. In mehr als 20 ihrer über 60 Romane spielt Inspector Wexford die Hauptrolle. Rendells Bücher wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Einige wurden verfilmt, sowohl fürs Fernsehen als auch fürs Kino. „Wir sind entsetzt vom Verlust einer unserer am meisten geliebten Autorinnen“, hieß es im Statement des Verlags.
Letzter Roman im Herbst
„Spannung ist mein Ding“, hatte Rendell vor zwei Jahren dem „Guardian“ gesagt. „Ich glaube, ich kann Menschen dazu bringen, dass sie immer weiterlesen wollen.“ Bekannt ist die Autorin für die oft abgründigen Charaktere ihrer Bücher und eine düstere, vielschichtige Handlung. Erst im vergangenen Jahr war „The Girl Next Door“ erschienen, im Herbst soll mit „Dark Corners“ Rendells letzter Roman in die Läden kommen. Wann die deutsche Übersetzung kommt, ist noch nicht klar.
Die 1930 geborene, mehrfach preisgekrönte Autorin galt als großzügige Spenderin für wohltätige Zwecke und war seit 1997 für die Labour-Partei Mitglied des britischen Oberhauses. Über ihr Privatleben ist wenig bekannt. Sie heiratete zweimal den gleichen Mann und hinterlässt einen Sohn.