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Würzburg
Ruppert-Preis für Konkrete Kunst geht 2019 an einen Engländer
Norman Dilworth, Jahrgang 1931, ist in diesem Jahr Träger des mit 15 000 Euro dotieren Preises. In seinen Werken setzt er sich mit der endlosen Linie auseinander.
Norman Dilworth ist der Ruppert-Preisträger 2019
Foto: Christine Cadin | Norman Dilworth ist der Ruppert-Preisträger 2019
Mathias Wiedemann
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:32 Uhr

Der Engländer Norman Dilworth, Jahrgang 1931, wird in diesem Jahr mit dem „Preis Peter C. Ruppert für Konkrete Kunst in Europa“ ausgezeichnet. Der Preis, der zum fünften Mal vergeben wird, ist mit 15 000 Euro dotiert, die die Stiftung Peter C. Ruppert bereitstellt. Verleihung ist am 15. November im Museum im Kulturspeicher Würzburg, wo die Sammlung Peter C. Ruppert beheimatet ist.

Dilworth, so eine Pressemitteilung des Museums, gehört zu einer Generation von Künstlern, die in den Nachkriegsjahren nach Versuchen mit Gegenständlichkeit und Abstraktion nach neuen künstlerischen Ausdrucksformen des Raumes ohne jegliches Abbild suchten. England war in den Jahren von Krieg und Diffamierung moderner Kunst Zufluchtsland für viele Pioniere des Modernen geworden, unter ihnen Naum Gabo, Antoine Pevsner und Piet Mondrian. Davon profitierte auch Norman Dilworth, der sich zudem in Paris mit der „Abstraction geometrique“ auseinandersetzte, wie Konkrete Kunst in Frankreich genannt wird.

Norman Dilworth: Single Line, 1977. Je nach Blickwinkel erscheint die Skulptur gerade oder räumlich gekrümmt.
Foto: Museum im Kulturspeicher | Norman Dilworth: Single Line, 1977. Je nach Blickwinkel erscheint die Skulptur gerade oder räumlich gekrümmt.

Dilworth interessierte der Dialog zwischen Statik und Dynamik. Ab 1964 verzichtete er ganz auf Figuration. In Kontakt mit der englischen „Systems group“, mit der ihn Peter Lowe – ebenfalls in der Sammlung Ruppert vertreten – bekanntmachte, fand er seinen eigenen Weg. 1970 arbeitete er mit Peter Lowe an einer dreidimensionalen Arbeit, die den Weg in die Skulptur öffnete. Fortan finden sich in seinem Werk Metallkonstruktionen aus offenen Strukturen, schließlich Gitterstrukturen sowohl als Wandarbeiten als auch freistehend im Raum.

Charakteristisch für seine Arbeit der 1970er Jahre ist die Konzentration auf das Thema der endlosen Linie in flächiger wie in räumlicher Form. Im Museum im Kulturspeicher ist eine dreidimensionale "Single Line" von 1977 zu sehen, die einen imaginären Raumkörper einschließt. "Je nach Blickpunkt erscheint die Arbeit simpel oder komplex, gerade oder räumlich gekrümmt, obwohl sie ausschließlich aus geraden Holzelementen besteht, die in einer einzigen Linie die Skulptur entwickeln", so der Text des Kulturspeichers. 

Einzelausstellungen in Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Belgien, Deutschland, Schweiz, Schweden zeigen Dilworths Werk, das in öffentlichen Sammlungen vieler europäischer Länder vertreten ist. Der Künstler, geboren in Lancashire, lebt heute im französischen Lille. "Mit Norman Dilworth wird nach Preisträgern aus Frankreich, Deutschland, Ungarn und der Schweiz ein Künstler aus Großbritannien ausgewählt und somit ein weiteres europäisches Land, das zur Konkreten Kunst einen eigenen Beitrag liefert", so die Mitteilung.

 
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