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SCHWEINFURT
Rückert und die Ritterromantik der Nazarener
Mathias Wiedemann
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:02 Uhr
Eigentlich war Friedrich Rückert 1817 nach Italien gereist, um dort Inspiration für ein Kaiser-Barbarossa-Epos zu finden. Daraus wurde nichts, er hat das Epos nie vollendet. Stattdessen traf der 29-Jährige in Rom auf eine Gruppe junger deutscher Künstler, die seine Begeisterung für das Mittelalter teilten – für das deutsche wie das italienische. Die Nazarener. Sie selbst nannten sich freilich St.-Lukas-Bund. „Nazarener“ war ein Spitzname, denn die Maler um Johann Friedrich Overbeck, Peter Cornelius, Franz Pforr oder Julius Schnorr von Carolsfeld trugen – wie Rückert auch – die Haare nach altdeutscher Manier, wie man damals sagte, lang und ähnelten damit eben Jesus von Nazareth. Der Dichter und die Künstler teilten, kurz nach dem Sturz Napoleons, die Hoffnung auf einen deutschen Nationalstaat, vor allem aber die romantische Begeisterung für edle Ritter, deutsches Sagengut und katholische Mystik. Rückert brachte das auf die Formel „Tugend, Gott und Vaterland“. Mit „Sulamith und Maria“ (hier abgebildet) malte Pforr 1811 das programmatische Bild der Bewegung, in dem sich Raffael und Dürer stilistisch begegnen. Das Museum Georg Schäfer in Schweinfurt zeigt ab Samstag (9. April) und bis 31. Juli im Rahmen des Rückert-Jahrs unter dem Titel „Ritter und Nazarener – Friedrich Rückert und die Mittelalterfantasien“ zentrale Werke der Nazarener in Kombination mit einigen von Rückerts „Gedichten von Rom“.
 
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