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WÜRZBURG
Richard Rogler: Angela Merkel und die 16 Pflaumen
Reinhard Glaab
 |  aktualisiert: 23.12.2015 11:13 Uhr

Auch nach rund 7000 Auftritten immer das Gleiche mit dieser blöden Anfangsnervosität: Passt die Frisur, sitzt das Jackett und, am allerwichtigsten, ist der Hosenschlitz zu? Mit diesem Bekenntnis startet Kabarettist Richard Rogler munter und souverän in seine kritische Umschau, die im gut besetzten Würzburger Bockshorn reichlich Anlass zum Nachdenken und Lachen gibt.

„Das müssten Sie mal sagen, Herr Rogler!“ lautet das Programm, und der 65-Jährige nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er die Inkompetenz der politischen Führungsriege mit Scharfsinn und deftigem Humor durchleuchtet. Die Kriegsministerin schreibt sich „von der Laien“ und träumt auf der Suche nach „menschlichem Kriegsmaterial“ von Astrid-Lindgren-Kinderkasernen.

Das Motto der SPD

„Wie machen wir es, ohne es zu tun“ scheint das Motto der SPD zu sein. Deren wankelmütigen Vorsitzenden hält er ein Zitat von Dieter Hildebrandt vor: „Man kann keine Faust machen, wenn man überall die Finger drin hat!“ Andrea Nahles hat nach jahrelanger Juso-Lähmung einen Ministerjob und ein Kind bekommen: „Ist doch noch was rausgekommen!“ spottet Rogler, der mit Blick auf die Sozi-Generalsekretärin Yasmin Fahimi feststellt: „Es gibt halt Jobs, die kein Deutscher mehr machen will.“

Als Restbestand aus der DDR macht er Angela Merkel aus, die samt Hosenanzügen an „Bimbes Kohl“ weitergereicht wurde. Der Oggersheimer Saumagen prophezeit: „Du wirst meine Nachfolgerin. Da werden sich die Menschen nach mir sehnen!“ Roglers Musical-Fantasie zum 65. Geburtstag der Kanzlerin „Angela – Phantom des Opas“ provoziert mit ihren schrulligen Bildern anhaltendes Gelächter. Am Ende der schrägen Story backt Merkel mit 16 Pflaumen einen Kuchen und kommt zu dem Schluss: „Dann kann man damit auch ein Bundeskabinett bilden.“

Rogler kalauert über rüstige Rentner, die mit 80 Jahren noch BWL studieren, um später den Betrieb des Vaters zu übernehmen. Über die Moral nachwachsender Langweiler macht er sich lustig: „Kein Sex vor der Ehe? Wenn nicht vor der Ehe, wann denn dann?“

Einen Ausflug in Richtung Comedy unternimmt Richard Rogler dann bei seinen ausgedehnten Kneipenerlebnissen. Hier fehlt hin und wieder der Pfiff, wären Kürzungen kein Fehler.

Lang anhaltender Beifall!

 
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