Zu den ganz wichtigen Momenten im Leben von Peter Weck gehörte die Begegnung mit den schließlich erfolgreichsten Katzen der Welt. Am New London Theatre sah Weck die Uraufführung des Musicals „Cats“ und war „wie vom Blitz getroffen“. Als Intendant des Theaters an der Wien brachte er das Stück von Andrew Lloyd Webber 1983 zur deutschsprachigen Erstaufführung. Er trug damit seinen Teil dazu bei, dass sich in der Folge auch in Deutschland einige Städte zu hochkarätigen Musical-Standorten mauserten.
„Dass das einen derartigen Boom auslösen würde, darüber freue ich mich heute natürlich, aber ahnen konnte ich es damals nicht“, bekannte er mal. Als Intendant, Regisseur und Schauspieler blickt Weck zum 85. Geburtstag (heute, 12. August) auf ein gelungenes Bühnenleben zurück – und auch voraus. „Ich möchte ernsthafte Rollen mit hohem schauspielerischem Anspruch. Das ist der Tenor für die Zukunft. Wenn ich gefordert werde, dann mache ich das. Ich bin nicht mehr bereit, Belangloses im Film vor mich hinzuplaudern“, so sein künstlerisches Credo. Die Rolle eines Mörders im Wiener „Tatort“ 2014 war sein erster Auftritt nach etwa zweijähriger Distanz zur TV-Öffentlichkeit.
Wegen des Todes seiner Frau, mit der er 45 Jahre verheiratet war, hatte sich Weck zurückgezogen. Im April 2015 spielte er in der ZDF-Reihe „Engel der Gerechtigkeit“ einen Mann, der seine klinisch tote Frau nicht sterben lassen will.
Ernst, trüb, düster – dieses Rollen-Umfeld ist in der Tat zumindest im Fernsehen und im Film neu für das Multitalent Weck. Sein Image wurde vor allem durch erfolgreiche TV-Serien in den 1980er Jahren geprägt. Dabei glänzte er als Vorzeige-Papa in „Ich heirate eine Familie“ oder in „Wenn der Vater mit dem Sohne“. Alle Krisen einer Ehe und einer Familie meisterte Weck an der Seite von TV-Ehefrau Thekla Carola Wied mit Humor, Güte und einem schelmenhaften Lächeln. Das Magazin „Der Spiegel“ erkor Weck daraufhin zum „Lieblings-Papi des Fernsehvolks“. Viele Auszeichnungen, darunter drei „Bambis“ und die „Goldene Kamera“, belegen seine Popularität.
Sein Fach hat der einstige Wiener Sängerknabe von der Pike auf gelernt. Die Laufbahn begann Weck nach seinem Studium am Max-Reinhardt-Seminar am Stadttheater in Klagenfurt. Es folgten Engagements am Berliner Theater am Kurfürstendamm, dem Theater in der Josefstadt, an den Münchner Kammerspielen und am Hamburger Schauspielhaus. Ab 1957 war Weck elf Jahre lang Mitglied des Burgtheaters.
Umso mehr treibt es ihn um, dass aus seiner Sicht das Handwerk im Fernsehen arg gelitten hat. „Das Niveau ist erschütternd“, sagte er im vergangenen Jahr der „Stuttgarter Zeitung“. „Heute kommt man ja schon vor die Kamera, ohne je eine Schauspielschule von außen gesehen zu haben.“
Weck, als Genießer schon mal zum „Feinschmecker des Jahres“ gewählt, steckt auch im Alter voller Energie. Er reise gerne, zum Beispiel nach Afrika. Auch Kuba oder Istanbul würden ihn reizen. „Außerdem mache ich viele Lesungen. Oft artet das in Plauderei aus. Das mögen die Menschen.“