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Würzburg
Nicht damenhaft, doch hoch begehrt: „Charleys Tante“
Neuauflage: Turbulente, temporeiche Premiere des Komödienklassikers im Chambinzky mit einem halben Dutzend (ganz) junger Akteure und erfahreneren älteren Kollegen.
'Charleys Tante' mit Felix Nitsche in der Titelrolle
Foto: Andreas Pilhofer | "Charleys Tante" mit Felix Nitsche in der Titelrolle
Sabine Dähn-Siegel
Sabine Dähn-Siegel
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:00 Uhr

Auf ein Neues: Alle paar Jahre wieder steht „Charleys Tante“ des Briten Brandon Thoms, „Mutter aller Klamotten“ und eine der meistgespielten Komödien, auf dem Spielplan des Theaters Chambinzky. Axel und Gwendolyn von Ambesser haben den nicht zuletzt ob seiner Verfilmungen mit Heinz Rühmann und Peter Alexander unsterblichen Dauerbrenner mit Heiterkeitsgarantie schon vor einer halben Ewigkeit für die Bühne bearbeitet. Die vielseitige Wahl-Würzburgerin führt auch diesmal Regie in dem in über 100 Sprachen übersetzten Stück, das jetzt mit einer gefeierten Doppelpremiere am Silvesterabend im Chambinzky startete.

Den Inhalt des Anfang des 20. Jahrhunderts spielenden Klassikers darf man wohl als bekannt voraussetzen: Zwei schwer verliebte Studenten dürfen ihre Angebeteten nur mit Anstandswauwau sehen. Da dieser kurzfristig ausfällt, drängen sie einen Freund in dessen Rolle... Auch viele der Sprüche sind populär, die Pointen nicht neu. Neu ist allerdings die Besetzung. Ein halbes Dutzend (ganz) junge Akteure neben erfahreneren älteren Kollegen, die zusammen einen kurzweiligen,  sehenswerten Spaß präsentieren. Star der Aufführung ist der Darsteller der Titelfigur: Felix Nitsche als Lord Babberley, genannt Babs. Voller Energie, schlagfertig mit Worten wie als falsche Tante mit Fächer, erhält er mehr als einmal Szenenapplaus.

Als die große Liebe auftaucht, gerät die falsche Tante ins Stottern

Nur zu gern macht der Student in Frauenkleidern seine mit viel Schwung agierenden Kommilitonen Jack (Nils Klopfer) und Charley (Marcus Füller) eifersüchtig, indem er sich hingebungsvoll den von ihnen angebeteten jungen Ladies Kitty (Adeliya Sagitova) und Anny (Viktoria Schlier) widmet. Köstlich sind natürlich auch die Szenen, in denen sich Jakes Vater Colonel Chesney (Nils Klinke) – wohlerzogen, aber verarmt – und Advokat Spettigue (Frank Fleming), zugleich Vormund der verliebten Mädchen und ungehobelter Kontrahent des Colonels, um die Hand der falschen Tante bemühen.

Selbstverständlich durchschaut die eigenartige verwitwete Dame aus dem Land, wo die Affen herkommen, die pekuniären Motive der Männer. Nach anfänglichem Spaß am Spiel mit den Heiratswilligen versucht Babbs, seiner Tantenrolle zu entkommen. Dringendst! Denn so gewandt und schwungvoll er auch darin ist, als unerwartet seine große Liebe Jusika (Antoni Raaber), Mündel der echten Tante namens Donna Lucia d’Alvarez (Monika Schiefer überzeugt als Dame), auftaucht, gerät selbst Babbs ins Stottern.

Ein Akteur muss noch genannt werden, wäre ohne ihn doch das Ensemble nicht vollständig: Brasset. Volker Sickinger mimt den standesbewussten Diener des jungen Chesney, vornehm und durch nichts aus der Ruhe zu bringen von einer Gesellschaft, der er nicht angehört.

„Charleys Tante“ im Chambinzky bis 10. Februar, in der Regel mittwochs bis sonntags. Karten Tel. (0931) 51212 und 51262.

 
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