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BRICK MANSIONS:
Neuer Film mit Paul Walker hat makabren Beigeschmack
Zwei mit einem Ziel: Paul Walker und David Belle jagen in „Brick Mansions“ einen Drogenboss.
Foto: Universum Film, dpa | Zwei mit einem Ziel: Paul Walker und David Belle jagen in „Brick Mansions“ einen Drogenboss.
reda
 |  aktualisiert: 04.06.2014 16:07 Uhr

Bei der Wahl seiner Rollen blieb sich Paul Walker treu. In den Hollywood-Filmen mit ihm in der Hauptrolle eifern Frauen in spärlicher Bekleidung um die Wette, während Männer entweder aufs Gaspedal drücken oder auf den Abzug einer möglichst großkalibrigen Waffe.

Die „Fast & Furious“-Reihe über illegale Straßenrennen machte Walker zum Star, noch vor Abschluss der Produktion zum siebten Teil kam der 40-Jährige ums Leben. Am 30. November 2013 verunglückten er und der mit ihm befreundete Automobilrennfahrer Roger Rodas tödlich bei einem Autounfall im kalifornischen Valencia. Sie waren auf der Rückkehr von Walkers „Reach Out Worldwide“-Veranstaltung, die zu Gunsten von Opfern des Taifuns Haiyan gehalten wurde.

Rodas soll bei überhöhter Geschwindigkeit die Kontrolle über seinen Porsche Carrera GT verloren haben, der daraufhin zunächst gegen einen Laternenmast, dann gegen einen Baum prallte und danach in Flammen aufging. Walker war Vater einer Tochter, von deren Mutter er getrennt lebte. Nun kommt sein letzter Film in die Kinos, den er komplett abgedreht hat.

„Brick Mansions“ ist ein typischer Paul-Walker-Film: Eine Actionszene löst die andere ab, und die Handlungsfäden dazwischen sind so dünn und abstrus, dass sich manch kritischer Zuschauer fremdschämen dürfte über die Leistung von Drehbuchautor Luc Besson. Lang, lang ist es her, dass der Franzose – vor gut zwei Jahrzehnten war's – mit „Leon der Profi“ Filmgeschichte schrieb. In „Brick Mansions“ wird ein Undercover-Cop (Walker) in ein übles Unterwelt-Ghetto eingeschleust, um einen berüchtigten Drogenboss zu stellen. Der soll einst seinen Vater getötet haben. Ein anderer Bewohner des Ghettos – der französische Parkour-Athlet David Belle – hat es ebenfalls auf den Drogenboss abgesehen, schließlich hat der seine Freundin entführt.

Im Laufe des Films werden Bösewichte zu Gutmenschen bekehrt, die wahren Schufte – etwa ein korrupter Bürgermeister – zur Strecke gebracht und ein Bombenanschlag auf ein komplettes Stadtviertel verhindert. Am Ende wird das Ghetto zum friedlichen Hort mit lauter fröhlichen Menschen.

Einen besonders makabren Beigeschmack bekommt der Film bei den Verfolgungsjagden: Mehrfach kracht Walker mit vollem Tempo frontal gegen Hindernisse und steigt anschließend fast unversehrt aus den Totalschaden-Autos aus. Dass die Filmemacher solche Szenen im Film ließen, zeugt von ziemlicher Pietätlosigkeit.

Walkers letztes Erscheinen auf der Kinoleinwand ist „Brick Mansions“ wohl noch nicht. Obwohl „Fast & Furious 7“ nur zur Hälfte abgedreht war, als der US-Amerikaner starb, wollen die Macher den Film noch beenden. Seine zwei Brüder sollen als Doubles aushelfen. Und so darf Walker wohl noch einmal mit quietschenden Reifen über den Highway rasen – als unverwundbarer, strahlender Held: • • ο ο ο ο dpa

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