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SIN CITY 2: A DAME TO KILL FOR:
Neu im Kino: Totentanz in Schwarz und Weiß
reda
 |  aktualisiert: 17.09.2014 15:45 Uhr

Böse Buben und taffe Mädels treffen sich zum Totentanz in Schwarz und Weiß – es gibt wenig Neues unter dem sonnenlosen Himmel von Sin City. In dem zweiten Film nach den Graphic Novels von Frank Miller dreht sich nach wie vor alles um Niedertracht und gelegentliches Aufblitzen von Ritterlichkeit, um schöne Frauen und meist irgendwie entstellte Männer, um exzessive Rache für alle erdenklichen Arten von Gemeinheit. So mischen sich immer wieder große Mengen Blut in die Regenpfützen, während wechselnde Erzähler das Geschehen mit dem Fatalismus hartgesottener Helden kommentieren.

Fast zehn Jahre nach dem immensen Erfolg des ersten Films zieht die Fortsetzung mit ihren 3-D-Bildern den Zuschauer noch unerbittlicher in diese Welt hinein. Das ästhetische Zusammenspiel von Dekor, Kostüm und bizarren Visagen, gelegentlich von Farbtupfern akzentuiert, überzeugt erneut. Dass „Sin City 2“ dennoch ein schales Gefühl hinterlässt, liegt auch an der visuell überladenen Gestaltung, die alle inhaltlichen Spannungsmomente weit abfallen lässt. Wie oft bei Miller, wird dem Design weit mehr Gewicht beigemessen als der Dramaturgie oder nachvollziehbaren Figurenentwicklungen.

Das Gewicht der Episoden

Im ersten Film gingen die einzelnen Geschichten recht elegant ineinander über, die unterschiedlichen Zeitebenen der Vorlage ermöglichten das ständige Wiederaufleben von eben erst ermordeten Figuren. Das erzeugte ein reizvolles Flair, als seien die Figuren zur ewigen, grausamen Wiederkehr und neuem, langsamem Sterben verurteilt. Die Fortsetzung geht in ihrer Verknüpfung der einzelnen Handlungsstränge zwar nach der gleichen Methodik vor, doch das Gewicht der Episoden fällt allzu unterschiedlich aus.

Mickey Rourke wütet als Haudrauf Marv abermals mit kraftvoller Präsenz durch die Stadt, Powers Boothe als Senator Roark zieht im Hintergrund noch immer die Fäden, Rosario Dawson überzeugt als mit allen Wassern gewaschene Anführerin der Prostituierten von Old Town. Dennoch werden die meisten der zahlreichen Stars an eher uninteressante Episoden verschenkt. Spannend ist lediglich die zentrale, titelgebende Story: Eva Green spielt Ava Lord, sie müsste aber nicht ständig nackt sein, um das Urbild der verführerischen Femme fatale zu verkörpern.

Josh Brolin als Dwight McCarthy (im ersten Film gespielt von Clive Owen) will eigentlich jeden Ärger vermeiden, wird dann jedoch von der angeblich bedrohten Ava um Hilfe gebeten. Obwohl er um den hinterhältigen Charakter seiner Ex-Freundin weiß, zieht ihn seine verzweifelte Liebe/Begierde mitten hinein in ihre nach klassischen Vorbildern gestrickte Intrige.

Fast scheint es, als hätte der Autor an ihrer beider Geschichte eher unwillig noch ein paar andere angepappt, weil das Publikum nun einmal das vertraute Personal und mehr Action erwartet, als die Story allein sie bietet. So bedient „Sin City 2“ die Erwartungen, ohne aber den irritierenden, brachialen Esprit des Vorgängers zu erreichen.

Jenseits des Spiels mit Noir-Motiven wird umso deutlicher, wie sehr Frank Millers Welt geprägt ist von postpubertärer Kraftmeierei und einer modischen Attitüde der Düsterkeit und Brutalität: • • • ο ο ο

Cineworld im Mainfrankenpark, Filmwelt Schweinfurt, Movie Marktheidenfeld, Universum Bad Kissingen, Starlight Bad Neustadt

 
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