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Würzburg
Nach Minister-Ernennung von Würzburger Theatermacher: Bernhard Stengele und Then-Quartett pausieren
Ein vorerst letztes Mal verknüpfen die singenden Schauspieler ihr Thema mit unterschiedlichen Kunstformen. Diesmal geht es um die bedeutende Denkerin Hannah Arendt.
Sie prägte den Begriff von der 'Banalität des Bösen': Die Denkerin und Schriftstellerin Hannah Arendt auf einem undatierten Archivbild.
Foto: dpa | Sie prägte den Begriff von der "Banalität des Bösen": Die Denkerin und Schriftstellerin Hannah Arendt auf einem undatierten Archivbild.
Mathias Wiedemann
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:18 Uhr

Nachdem Bernhard Stengele grüner Umweltminister in Thüringen wird, wird das Then-Quartett seine Reihe "Einfach.Mensch.Sein", die in Kooperation mit der Domschule stattfindet, erstmal auf Eis legen. Zum Gedenktag 16. März in Würzburg werden die vier singenden Schauspieler und Musiker zwar noch einmal auftreten. Die – vorerst – letzte Ausgabe von "Einfach.Mensch.Sein" aber findet am Sonntag, 22. Januar, statt.

Der Termin um 19 Uhr im Diözesanarchiv in der Domerschulstraße 17 in Würzburg ist bereits ausverkauft. Deshalb wurde eine zweite Vorstellung für die musikalisch-literarische Collage um 16 Uhr angesetzt, für die es noch Karten gibt. Kai Christian Moritz, Philipp Reinheimer, Bernhard Stengele und Ulrich Pakusch verknüpfen und beleuchten in ihren Programmen ihre Themen mit künstlerischen Mitteln. Diesmal sind außerdem dabei die Mezzosopranistin Lena Spohn und die Installationskünstlerin Marianne Hollenstein.

Das Then-Quartett mit (von links) Bernhard Stengele, Ulrich Pakusch, Philipp Reinheimer und Kai Christian Moritz
Foto: Then-Quartett | Das Then-Quartett mit (von links) Bernhard Stengele, Ulrich Pakusch, Philipp Reinheimer und Kai Christian Moritz

Thema ist Hannah Arendts Rede zur Verleihung des Lessing-Preises 1959. Die Publizistin Hannah Arendt (1906-1975) wollte zeitlebens nicht als Philosophin bezeichnet werden, sondern als Soziologin. Sie prägte den Begriff von der "Banalität des Bösen", nachdem sie 1961 in Jerusalem dem Prozess gegen den NS-Täter Adolf Eichmann beigewohnt und darüber berichtet hatte.

Man werde Hannah Arendt aber nicht auf den Eichmann-Prozess reduzieren, sagt Kai Christian Moritz. In ihrer Rede zum Lessing-Preis mit dem Titel "Von der Menschlichkeit in finsteren Zeiten" sei Arendt vielmehr auf Fragen des gesellschaftlichen Miteinanders eingegangen und habe für die freundschaftliche Kontroverse im Sinne einer immer neuen Wahrheitsfindung plädiert. "Es geht ihr darum, dass Wahrheit im Diskurs immer wieder neu erschaffen werden muss", sagt Moritz. "Es kann nie darum gehen, einander mit unversöhnlichen Positionen entgegenzutreten."

Karten unter www.domschule-wuerzburg.de oder unter Tel. (0931) 38643111

 
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