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Musiktipps: Status Quo auf Vinyl und Neues von Thunder
Peter Krones
 und  Michi Bauer
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:34 Uhr

Zehn schwarze Scheiben in einer Deluxe Edition Box – das ist etwas für die Spezialisten unter den Fans von Status Quo. „The Vinyl Collection 1981 – 1996“ wurde von den Originalbändern gezogen und auf 180-Gramm-Vinyl gepresst. Cover und Inserts zeigen sich originalgetreu reproduziert, was dem Sammler durchaus Freude bereiten kann. Die Songs in der betreffenden Schaffensphase sind mit wenigen Ausnahmen nicht die ganz großen Hits der Gitarren-Boogie-Könige, denn deren Gassenhauer dröhnten schon deutlich früher aus den Lautsprechern.

Wer das Gängige von Status Quo sucht, für den gibt es entweder die 2015 erschienene Box „The Vinyl Collection 1972 – 1980“ oder den Schnelldurchlauf auf der legendären Best-of-Zusammenstellung „12 Gold Bars“. Dennoch finden sich auch im Spätwerk von Francis Rossi und Rick Parfitt (gestorben am 24. Dezember) Leckerbissen wie „Marguerita Time“ auf dem 1983er-Album „Back to back“ oder das überaus erfolgreiche, wenn auch untypische „In the Army now“ auf der gleichnamigen Platte von 1986. Ebenfalls in der Box steckt das unter Fans umstrittene Werk „Don?t stop“, das überhaupt noch nie auf Vinyl gepresst worden war.

Ob die im Status-Quo-Sound gespielten Coverversionen von Welthits wie „Get Back“ oder „All around my Hat“ mehr Beifall finden als auf der CD? Für Quo-Sammler hingegen unbedingt nötig ist – neben den neun Original-Alben – eine Platte im Schuber, die kaum bekannte Special-Mix-Versionen auf der Rille hat. Darunter finden sich dann klangvolle Sachen wie „The Quo Cake Mix“, der sich als flotter Best-of-Kuchen entpuppt. -nes

Dreierpack von Thunder: Hardrock mit ganz viel Blues

Diesem Danny Bowes hört man einfach gerne zu. Seit 1989 singt der weißhaarige Gentleman bei der britischen Hardrock-Formation Thunder und genauso lange unterhält diese mit erdiger Gitarrenmusik irgendwo zwischen Tom Petty, Status Quo, Rainbow, AC/DC und Deep Purple. Immer mit dem richtigen Schuss Blues. So auch auf „Rip it up“. „No one gets out alive“ öffnet den elf Songs umfassenden Reigen flott, geradlinig und mit griffigem Refrain. „Right from the start“ ist ein wunderbarer Schmachtfetzen für den letzten Stehblues irgendwann nach Mitternacht in einem schummrigen Pub.

„In another life“ zitiert so ungeniert Alannah Myles, dass man den Sirs von der Insel einfach nicht böse sein kann. „Tumbling down“ ist herrlich schlichter Rock 'n' Roll samt rotziger Soli. Und ein bisschen was zum Nachdenken haben sich Thunder fürs Finale aufgehoben: „There's always loser“ hantiert mit viel Gefühl in der Melancholie-Ecke herum.

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Foto: firma

Ein schönes Album, bisweilen ohne die ganz großen Hooks in den Refrains zwar, aber ganz sicher was für die nächste Cabrio-Fahrt oder ein Bierchen auf der Terrasse – wenn's mal wieder wärmer wird. Und wer die De-Luxe-Variante in aufklappbarer Pappe wählt, bekommt noch zwei Live-CDs mit reichlich Atmosphäre dazu. Aufgenommen wurden die 14 Songs 2016 im legendären 100 Club in London. Gerade mit diesen Live-Nummern beweisen die fünf angegrauten Herrschaften, wie sinnvoll es war, sich nach den Auflösungen 1999 und 2009 schnell wieder neu zu firmieren. Nur warum haben sie auf „Rip it up“ einen Totenkopf fürs Cover gewählt? So böse klingt ihr erwachsener Hardrock wirklich – und Gott sei Dank – nicht. MIB

 
 
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