zurück
GIEBELSTADT
„Mission Ready Festival“: Perfektes Wetter für Pogo
Mission Ready Festival       -  Der Sänger der Deutschpunk-Band Rogers surft beim „Mission Ready Festival“ in Giebelstadt mit Gitarre durch die Menge.
Foto: Daniel Peter | Der Sänger der Deutschpunk-Band Rogers surft beim „Mission Ready Festival“ in Giebelstadt mit Gitarre durch die Menge.
Wolfram Hanke
 |  aktualisiert: 02.04.2019 10:40 Uhr

Strahlender Sonnenschein und trockene Hitze bildeten die perfekten Rahmenbedingungen für das „Mission Ready Festival“ am Samstag auf dem ehemaligen US-Flugplatz in Giebelstadt (Lkr. Würzburg). 6500 Gäste kamen zur zweiten Auflage des Punk- und Hardcore Open Airs. 1500 mehr als vergangenes Jahr.

Beste Stimmung schon am frühen Nachmittag. Tanzende Menschen, Crowdsurfer werden von der Menge getragen, lachende Gesichter. Zwei Bühnen werden im Wechsel bespielt. Eine größere Punk- und eine kleinere Hardcore-Bühne.

Den ersten Stimmungshöhepunkt des Tages liefern The Prosecution, eine siebenköpfige Skacore-Band aus Regensburg. Die Menge vor der Punkrock-Stage tobt. Party mit Botschaft. Die Band schwenkt riesige Fahnen mit der Aufschrift „Refugees Welcome“ oder „Kein Bock auf Nazis“. Danach sorgen First Blood, eine knochentrockene Hardcore-Band aus San Francisco, auf der Hardcore-Bühne für Betriebstemperatur.

Keine kommerziellen Anbieter auf dem Platz

Typisch für dieses Festival: ein reines Szene-Treffen. Keine kommerziellen Anbieter auf dem Platz. Nur Stände von gemeinnützigen Organisationen wie Peta oder Sea Sheperd. Kein Firlefanz zur Besucherbelustigung. Hier geht es nur um Musik. Fairness trotz Pogo-Gerangel und enger Kontakt zwischen Bands und Publikum. Immer wieder suchen vor allem die Frontleute das Bad in der Menge. Lassen sich nach der Show vor oder neben der Bühne blicken und suchen das Gespräch mit den Fans. Musiker und Gäste bilden eine Einheit.

Um 18.25 Uhr dann ein Farbtupfer im Programm: Mad Caddies aus Kalifornien. Ihre Mischung aus Ska, Reggae, Dancehall und Punkrock ist nicht ganz so brutal und bringt die Menge zum Tanzen.

Danach geht es auf der Hardcore-Bühne Schlag auf Schlag: Slapshot aus Boston oder die zwei New York-Hardcore-Urgesteine H2O und Sick Of It All sorgen für Begeisterung. Bemerkenswert: H20 schenken den niederländischen Kollegen von All For Nothing zehn Minuten ihrer Bühnenzeit, weil die eine Panne mit ihrem Tourbus hatten und ihren Auftritt zum vorgesehenen Zeitpunkt canceln mussten. Eine schöne Geste.

Fotoserie

Für die US-Bands wie ein Familientreffen

Überhaupt geht es sehr freundschaftlich zu. Vor allem für die Jungs aus den Staaten ist das Festival wie ein Familientreffen. Sie besuchen sich gegenseitig am Bühnenrand und zeigen Zusammenhalt. Und auf der Punkrock-Stage sind es Pennywise und Anti-Flag, die beim Publikum punkten können. Volle Dosis Protest gegen Rassismus, Kapitalismus und Donald Trump. High-Energy-Punkrock aus Pittsburgh und Melody-Core aus Kalifornien.

Zum Finale dann noch Deutschpunk mit WIZO. Zwischen den Bands gibt es keine Atempausen. Der Wechsel von Bühne zu Bühne funktioniert nahtlos. Im Publikum sieht man Bandshirts aus 30 Jahren. Ein textiles Museum der Punk- und Hardcore-Kultur. Dazu Tattoos soweit das Auge reicht. Viele im Publikum kennen sich von Club-Shows aus der Gegend. Das „Mission Ready- Festival“ ist Punkrock-Picknick, Hardcore-Clubshow unter freiem Himmel und Mekka für Oldschool-Fans zugleich.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Giebelstadt
Wolfram Hanke
Donald Trump
Kunst- und Kulturfestivals
Missionen
Punkrock
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen