Er war Hauptfigur im spektakulärsten Verlagsstreit der deutschen Nachkriegsgeschichte: Der Hamburger Medienunternehmer Hans Barlach lieferte sich als Miteigentümer des Suhrkamp Verlags jahrelang einen beispiellosen Machtkampf mit Verlagschefin Ulla Unseld-Berkéwicz. In der Nacht zum Mittwoch ist Barlach mit 59 Jahren in Hamburg gestorben. Er erlag einer schweren Lungenentzündung, wie seine Familie in Berlin mitteilte.
Der Enkel des expressionistischen Bildhauers Ernst Barlach war 2006 gegen den Willen von Unseld-Berkéwicz in den Verlag eingestiegen. Erst Ende des vorigen Jahres sorgte das Bundesverfassungsgericht für eine Art Waffenstillstand: Die obersten Richter gaben grünes Licht für die von Unseld-Berkéwicz angestrebte Umwandlung des Verlags in eine Aktiengesellschaft. Dadurch verlor Barlach wichtige Mitspracherechte.