Das Mainfranken Theater in Würzburg hat ab der Spielzeit 2016/17 einen neuen Intendanten. Eine Findungskommission entschied sich für Markus Trabusch, den ehemaligen Schauspieldirektor und stellvertretenden Intendanten am Theater Augsburg. Trabusch wird Nachfolger von Hermann Schneider, der Würzburg mit Ende der Spielzeit 2015/16 verlässt und nach Linz in Österreich wechselt.
Die Entscheidung für Trabusch sei einstimmig gewesen, erklärte Oberbürgermeister Christian Schuchardt am Freitag bei einer Pressekonferenz, in der er den neuen Intendanten vorstellte, dessen Vertrag eine Laufzeit von fünf Jahren hat.
Trabusch ist 53 Jahre alt und in Trier geboren. Zunächst studierte er Medizin, Literaturwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Freiburg, Berlin und München. Nachdem er sich entschieden hatte, von der Wissenschaft zum Theater zu wechseln, arbeitete er in Freiburg, am Schauspielhaus Zürich, an den Münchner Kammerspielen, am Staatstheater Stuttgart, der Staatsoper Brüssel, der Oper Frankfurt und zuletzt, bis 2014, in Augsburg. Von 2000 bis 20007 leitete er die Schauspiel- und Regieausbildung am Mozarteum in Salzburg.
Wie Trabusch erklärte, werde der Schwerpunkt seiner Tätigkeit in Würzburg im Bereich Schauspiel liegen. Einen Schauspieldirektor soll es am Mainfranken Theater nicht mehr geben, diese Aufgabe werde er selbst übernehmen. Stattdessen werde er aber eine Operndirektion einrichten, auch wenn er selbst im Musiktheater inszenieren werde.
Die Sanierung als Chance
Im Hinblick auf die geplante Theatersanierung, die in seine Amtszeit fallen wird, sagte der künftige Intendant, dass man sie als Chance begreifen solle. Die Nutzung externer Spielorte biete auch die Möglichkeit, das Theater stärker zu öffnen und in die Stadt zu tragen. Markus Trabusch hat Erfahrung mit diesem Thema, denn während seiner Stationen Salzburg und Augsburg war er federführend an Um- und Neubau- sowie Sanierungsprojekten beteiligt.
In Würzburg möchte er einerseits „das kulturelle Erbe pflegen“, was aber nur durch die Aktualisierung von Klassikern gehe, wie er sagte. Er will aber auch Theater „als etwas Neues schaffend“ erlebbar machen. Außerdem solle das Theater ein kritischer Begleiter der Stadtgesellschaft sein, weshalb er die Umsetzung von Themen aus Stadt und Region anstrebe.
Theater dürfe aus seiner Sicht aber auch unterhaltsam sein, solange es „kein billiger Fernsehklamauk ist“.