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BERLIN
Manfred Krugs posthumes Geburtstagsgeschenk
Manfred Krugs posthumes Geburtstagsgeschenk       -  Er hatte sich selbst beschenken wollen, sich und seine Fans. Mit einer ganz persönlichen Werkschau, einer ausgewählten Sammlung seiner Lieder. Zu seinem 80. Geburtstag am 8. Februar wollte Manfred Krug mit einem Album überraschen. Die Songs waren ausgewählt, die Arrangements geschrieben, das Filmorchester Babelsberg war verpflichtet, die Orchestertracks waren eingespielt. Doch dann starb der Schauspieler, Musiker, Songwriter am 21. Oktober im vergangenen Jahr, bevor er sein Best-of einsingen konnte.  Dass der Berliner, der mit „Liebling Kreuzberg“ und „Tatort“ in Fernsehdeutschland populär wurde, ein beachtenswerter Sänger war – vor drei Jahren wurde das wieder bewusst, als Krugs Album „Auserwählt“ erschien. Zeitlose Lieder, viele Arrangements noch aus DDR-Zeiten, jazzig, swingend, lässig gesungen. Die Liebe zum Singen soll Manfred Krug von seiner Mutter geerbt haben, als 14-Jähriger sang er bei der Lehre im Stahlwerk Brandenburg am Hochofen „Rosamunde“. Das Schlager-Trällern wuchs sich aus zu Jazz-Interpretationen. Krug schriebt Texte, die mit der Musik dem real existierenden DDR-Alltag Witz, Funk und Groove verpassten. Nach der Ausreise in den 70er Jahren wurde der Sänger Manfred Krug leise. Eine erste Platte blieb in den Läden liegen, im Westen wollte kaum einer diese Stimme hören.  Und jetzt die Geburtstagsplatte, an der Manfred Krug mit Herzblut getüftelt hatte. Freunde, Wegbegleiter, Kollegen wollten – als Verneigung – die Arbeit vollenden. Krugs Tochter Fanny und ein Dutzend Sänger und Schauspieler gingen ins Studie – und sangen auf die fertige Begleitung die ausgewählten Lieder. Heinz Rudolf Kunze, Axel Prahl, Joy Fleming, Ulrich Tukur oder Charles Brauer, der mit Krug viele Jahre im Hamburger „Tatort“ spielte (und sang). Brauer hat sich, im Duett mit Bill Ramsey, das heitere „Lied mit einem Ton“ ausgesucht. Die Prinzen singen „Ich weiß ein Mädchen“ aus dem Jahr 1964. Jan Josef Liefers huldigt frühlingshaft-leicht dem „Sonntag“, Uschi Brüning singt zärtlich-nachdenklich „Die Nacht ist um“.  Geht das? Dass andere die Lieder des Mannes mit dem unverwechselbar lässigen Timbre singen? Mit kleinen, klugen Texten, aus denen man den so ruppigen wie sensiblen Kultschauspieler heraushört?  Es geht. Und überraschend gut. Immer hört man Krugs Ton. Ulrich Tukur, Stefan Gwildis, Gunter Gabriel belassen den Liedern all ihren Krug'schen Klang, ihre Poesie. So sind jetzt, zum 80. Geburtstag, „Seine Lieder“ erschienen. Vielstimmig und abwechslungsreich: Coverversionen als posthumes Geschenk.  CD-Tipp:  „Manfred Krug – Seine Lieder“, Arrangements: Lutz Krajenski,  Künstlerhafen
| Er hatte sich selbst beschenken wollen, sich und seine Fans. Mit einer ganz persönlichen Werkschau, einer ausgewählten Sammlung seiner Lieder. Zu seinem 80. Geburtstag am 8.
Alice Natter
 |  aktualisiert: 15.07.2024 08:51 Uhr

Er hatte sich selbst beschenken wollen, sich und seine Fans. Mit einer ganz persönlichen Werkschau, einer ausgewählten Sammlung seiner Lieder. Zu seinem 80. Geburtstag am 8. Februar wollte Manfred Krug mit einem Album überraschen. Die Songs waren ausgewählt, die Arrangements geschrieben, das Filmorchester Babelsberg war verpflichtet, die Orchestertracks waren eingespielt. Doch dann starb der Schauspieler, Musiker, Songwriter am 21. Oktober im vergangenen Jahr, bevor er sein Best-of einsingen konnte.

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