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WÜRZBURG
Mainfranken Theater: Schritte zur Sanierung
Laut „Masterplan“ wird auf das Foyer des Mainfranken Theaters eine weitere Spielstätte gesetzt (Studie von Jörg Friedrich).
Foto: pfp Architekten | Laut „Masterplan“ wird auf das Foyer des Mainfranken Theaters eine weitere Spielstätte gesetzt (Studie von Jörg Friedrich).
Karl-Georg Rötter
Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:46 Uhr

Langsam aber sicher wird es ernst mit der Sanierung des Würzburger Mainfranken Theaters. Nachdem das Thema jahrelang von endlos scheinenden Diskussionen und Debatten geprägt war, werden jetzt tatsächlich Nägel mit Köpfen gemacht. Auf der Website des Theaters können Interessenten die Unterlagen für vier europaweite Vergabeverfahren herunterladen.

Das erste, das im Januar veröffentlicht wurde, bezieht sich auf die Objektplanung. Bei den drei anderen, die Anfang März veröffentlicht wurden, geht es um die technische Ausrüstung des Theatergebäudes, die Veranstaltungs- und Bühnentechnik sowie um die Tragwerksplanung.

Für jedes einzelne Verfahren gibt es spezielle Leistungsbeschreibungen, in denen erklärt wird, welche Arbeiten im Zuge der Sanierung durchzuführen sind. Dabei gilt in allen vier Ausschreibungen, dass die im Sommer 2015 vom Stadtrat beschlossene Machbarkeitsstudie sowohl für die Bieter im Vergabeverfahren als auch für die spätere Planung als Ausgangspunkt und Orientierungsrahmen zu berücksichtigen ist.

Wie berichtet, soll mit der Generalsanierung und Erweiterung des gut 50 Jahre alten Theatergebäudes am Kardinal-Faulhaber-Platz im Frühjahr 2019 begonnen werden. Erster Schritt ist ein Erweiterungsbau an der Kopfseite des Hauses, in dem eine kleine Spielstätte mit 330 Plätzen untergebracht werden soll. Sie soll als Übergangsspielstätte genutzt werden, solange das Große Haus saniert wird. Danach wird sie die Funktion einer zweiten kleineren Bühne des Theaters übernehmen.

Objektplanung

Der Objektplaner hat, vereinfacht gesagt, die Aufgabe, neben dem grundsätzlichen Architekturentwurf die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass auf beiden Bühnen die Anforderungen für einen geregelten Theaterbetrieb erfüllt werden. Zusätzlich soll er, so die Aufgabenstellung, Foyer und Zuschauerraum hochwertig gestalten. Schließlich soll er den Erweiterungsbau mit einem neuen Haupteingang entwerfen, und planen, wo eine von außen zugängliche, auch unabhängig vom Spielbetrieb zu betreibende Theatergastronomie mit Außenbereich ihren Platz finden kann.

Zusätzlich werden den Objektplanern im Rahmen des Auswahlverfahrens drei spezielle Hausaufgaben aufgegeben, zu denen sie Lösungsvorschläge machen sollen. Aufgabe eins ist ein Entwurf für die Gestaltung des neuen Kleinen Hauses im Erweiterungsbau. Aufgabe zwei steht damit im Zusammenhang. Hierbei geht es um die äußere Gestaltung des Erweiterungsbaus und dessen städtebauliche Wirkung. Aufgabe drei besteht darin, aufzuzeigen, wie ein neuer Orchesterproberaum durch eine Erweiterung im Bestandsgebäude realisiert werden kann.

Bühnentechnik

Die Bühnentechnik ist seit Jahren ein großes Sorgenkind im Mainfranken Theater. Hier herrscht großer Nachholbedarf. Deshalb steht in der Ausschreibung als erstes Ziel die Ausstattung des Theaters mit einer zeitgemäßen Bühnenmaschinerie, einschließlich Beleuchtung sowie Audio- und Videotechnik. Dabei soll jetzt schon künftigen technischen Entwicklungen Rechnung getragen werden, so dass spätere Nachrüstungen ohne größeren Aufwand möglich sind. Neben zahlreichen anderen Maßnahmen sollen auch Saalbeleuchtung und -beschallung erneuert bzw. verbessert werden.

Technische Ausrüstung

Bei der technischen Ausrüstung des Theatergebäudes soll ein zeitgemäßes, leistungsfähiges und wirtschaftliches Gesamtkonzept für die Ver- und Entsorgung des gesamten Theaters realisiert werden. Außerdem müssen Brand- und Schallschutz, die nicht mehr heutigen Anforderungen entsprechen, erneuert werden. Außerdem sind die Voraussetzungen zu schaffen, damit während der gesamten Sanierungsphase der Spielbetrieb im neuen Kleinen Haus sichergestellt werden kann.

Tragwerksplanung

In der vierten Ausschreibung geht es um die Tragwerksplanung (Statik). Im Fall des Würzburger Mainfranken Theaters bedeutet dies, wie es in der Ausschreibung heißt, die Planung und Ausführung eines Tragwerks, die hohen ästhetischen und einem Theaterbetrieb angemessenen Ansprüchen genügt. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass das bestehende Theatergebäude durch Aufstockungen einen Orchesterproberaum und neue Werkstattbereiche erhalten soll.

Unter den eingegangenen Bewerbungen wählt eine Jury mehrere Teilnehmer aus. Diese lädt sie zu einem mündlichen Verhandlungsverfahren ein, in dem sie die von ihnen eingereichten Unterlagen detailliert erläutern müssen. Aus diesem Kreis wählt die Jury dann denjenigen aus, der ihr am besten geeignet erscheint.

Für die Bewertung der einzelnen Vorschläge gibt es eine genaue Punkteskala, mit den Bewertungskriterien, die den Wettbewerbsteilnehmern vorher bekannt ist. Ende Juni 2017 soll die Beschlussfassung des Stadtrats über die Auftragsvergabe erfolgen. Im August 2017 soll das Planungsteam die Arbeit aufnehmen.

 
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