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MÄNNERHORT:
M'Barek & Co.: Drei Männer im Keller
Ein Fall für drei: Elyas M'Barek, Detlev Buck und Christoph Maria Herbst freuen sich im Heizungskeller des Lebens.
Foto: Constantin Film/dpa | Ein Fall für drei: Elyas M'Barek, Detlev Buck und Christoph Maria Herbst freuen sich im Heizungskeller des Lebens.
dpa
 |  aktualisiert: 01.10.2014 17:32 Uhr

Wo gehen Männer hin, wenn sie Männer sein wollen? In den Keller. Und was machen Frauen, wenn sie nicht gerade im Internet einkaufen? Ins Shopping-Center fahren. Ungefähr so sieht die Welt aus, die in „Männerhort“ mit Publikumsliebling Elyas M'Barek („Fack ju Göhte“) gezeichnet wird.

Drei Kumpels treffen sich darin in einem Heizungskeller, um dem nervigen Alltag mit ihren sex- und shoppingsüchtigen Frauen zu entgehen. Das klingt nicht nur klischeehaft, das ist es auch. Dazu kommen schlichte Witze, krude Wendungen und Genitalien-Slapstick.

Trotzdem dürfte „Männerhort“ wohl zum Kassenknüller werden. Die Darsteller könnten dafür sorgen: Tatsächlich haben sich neben dem derzeitigen Superstar M'Barek auch Christoph Maria Herbst („Stromberg“) und Detlev Buck („Herr Lehmann“) für den Film – dessen Drehbuch auf einem Theaterstück des Deutsch-Isländers Kristof Magnusson basiert – gefunden. Außerdem sind Michael Gwisdek als verwirrter Rentner und Cosma Shiva Hagen als verrückte Ehefrau zu sehen.

Im „Männerhort“ befindet sich alles, was ein Mann im 21. Jahrhundert nach Meinung der Filmemacher braucht, um glücklich zu sein – Tageslicht zählt nicht dazu, denn wir befinden uns ja in einem Heizungskeller. Da wären ein altes Sofa, Dosenbier, Bilder von Playmates und eine Großleinwand wahlweise zum Bundesliga-Gucken oder Spiele-Zocken. Als Nahrung dienen Pizza und Chips.

Software-Entwickler und Softie Eroll (M'Barek), der Dixie-Klo-Vertreter und notorische Fremdgänger Lars (Herbst) sowie der fußballnärrische Pilot und heimlich schwul lebende Helmut (Buck) fühlen sich da unten jedenfalls pudelwohl. So wird im Keller permanent gejammert, dass die Frauen nur Klamotten und Beischlaf im Kopf hätten – dass Helmuts Frau ein Mann ist, verschweigt er dabei aber lieber, so viele Schwulenschmähungen wie seine Kumpel loslassen.

Die Charaktere sind bei alldem heillos überzeichnet – besonders Swinger-Club-Fan Lars. Der parkt im Einkaufszentrum auf dem Behindertenparkplatz und erklärt seiner Frau: „Du bist doch schwanger, das ist doch so was wie behindert.“ Auch wenn man da kurz an Herbsts Paraderolle Stromberg denkt – es ist eben nicht die klug-doppelbödige Serie „Stromberg“, sondern „Männerhort“.

Daran nervt vielleicht am meisten, dass fast nur stereotypes Gedankengut vermittelt wird. Schwule sind in dieser Welt nasal redende und irgendwie putzige Weicheier, über die der Zuschauer lachen soll. Frauen sind demnach komplett gestörte Schminkmurmeln, die in ihrem Kopf kein Hirn, sondern einen Schuh haben. Eroll wiederum erklärt auf die Frage, ob er Türke sei, empört „Ich bin Deutscher, ich hab' sogar eine Döner-Allergie.“

Das Heizungskeller-Idyll gerät in Gefahr, auch die Freundschaft der Männer wird allmählich durcheinandergewirbelt. Dazwischen gibt es Genitalien- und Fäkalien-Slapstick rund um einen Staubsauger und ein Dixie-Klo, und am Ende ist natürlich alles gut: • • ο ο ο ο

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