WÜZBURG
Luftbild-Visionen von Gerhard Launer im Würzburger Spitäle
Sieht beinahe aus wie Konkrete Kunst – ist es aber nicht. Konkrete Kunst bildet konzeptgemäß keine Wirklichkeit ab. Die roten Flächen und Linien auf dem Bild dagegen tun genau das: Sie zeigen Wirklichkeit. Gerhard Launer hat sie beim Weltkulturerbe Völklinger Hütte fotografiert. Von oben, wie das seine Spezialität ist. Launer ist einer der renommiertesten Luftbildfotografen Deutschlands. Im Würzburger Spitäle an der Alten Mainbrücke zeigt der gebürtige Wernecker – er betreibt ein Fotostudio in Rottendorf bei Würzburg – seine eigene Sicht auf die Welt. „Fremde Realitäten“ heißt die Schau. Die Großformate zeigen allesamt – nicht verfremdet, doch in sorgfältig ausgewählten Ausschnitten – die Wirklichkeit, wie wir sie eigentlich alle kennen, aber oft nicht wahrnehmen. Mit dem geschulten Blick des Fotografen und dem Können des Profipiloten lehrt Gerhard Launer den Besucher eine andere Art des Sehens, eine neue Art des Wahrnehmens: Erstaunlich, wie viel Surreales im Realen steckt. Geheimnisvoll wirkende Strukturen werden deutlich, ungeahnte Farben strahlen. Selbst profane Häuserblöcke in Berlin-Kreuzberg werden zum optischen Erlebnis. Immer wieder darf der Besucher auch rätseln, was er da überhaupt vor Augen hat. Häufig sind es Details, die Gerhard Launers fotografische Visionen über konventionelle Luftbilder hinausheben und sie beinahe inszeniert wirken lassen (was sie nicht sind): In dem Bild von der Völklinger Hütte ist es das parkende Auto links oben, das der Fotokünstler bewusst im gewählten Ausschnitt belassen hat. Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag, Samstag, Sonntag 11 bis 18, Freitag 11 bis 20 Uhr. Bis 6. Juli.
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