Wissenschaftler und Kunstfreunde können das umfangreiche Werk des deutschen Renaissance-Malers Lucas Cranach der Ältere (1472-1553) in einer Internet-Plattform erforschen. Mehr als 400 Gemälde des Serienmalers und engen Freundes von Martin Luther sind in der jetzt freigeschalteten Datenbank www.lucascranach.org zugänglich. Unter der Federführung des Cranach-Forschers Gunnar Heydenreich von der Fachhochschule Köln haben neun renommierte Museen in Europa und den USA seit 2009 Material bereitgestellt, darunter mehr als 450 Röntgenaufnahmen, 5000 hochauflösende Abbildungen, 1600 Literaturnachweise und 2000 Textseiten.
„Die Menge an Material passt in kein gedrucktes Werkverzeichnis“, sagte Heydenreich bei der Vorstellung des Projekts im Düsseldorfer Museum Kunstpalast, das zu den Partnern gehört. Die Plattform soll auch dazu beitragen, Originalwerke Cranachs von denen seiner Werkstattmitarbeiter differenzieren zu können und Fälschungen zu erkennen. Weltweit sind heute noch mehr als 1500 Gemälde aus der Cranach-Werkstatt erhalten. Unterstützt wird der Aufbau des zweisprachigen „Cranach Digital Archive“ für weitere drei Jahre mit 740 000 Dollar (550 000 Euro) von der New Yorker Mellon Foundation.