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BAD KISSINGEN
Lachtränen bei „Musica bavaria basta!“
Gogol und Maex       -  Gogol & Mäx begeisterten beim Winterzauber in Bad Kissingen.
Foto: Philipp von Ditfurth | Gogol & Mäx begeisterten beim Winterzauber in Bad Kissingen.
Elke Tober-Vogt
 |  aktualisiert: 02.04.2019 14:01 Uhr

Was hätte die Feiertage fröhlicher einläuten können als Gogol & Mäx? Das urkomische Musikkomikerduo erobert seit 26 Jahren die Herzen der Zuschauer und trat beim Kissinger Winterzauber auf. Ausverkauft das Kurtheater, die Bühne in plüschiger Atmosphäre eines skurrilen Musikzimmers. Bach und Mozart schauen aus Bilderrahmen, eine Beethoven-Büste ziert das Piano.

Auf die zweistündige Show muss man sowohl mit Lachtränen wie auch mit höchster Anerkennung für eine multiinstrumentale, akrobatische, clowneske, pantomimische und absolut fantastisch-fantasievolle Leistung reagieren. Gogols Anstrengungen, Bach, Mozart, Beethoven, Liszt oder Chopin als befrackter Virtuose zu präsentieren, scheitern am riesenbeschuhten Mäx, der lieber „La Cucaracha“ darbieten möchte.

Das Publikum lernt schnell, wann es „oh“, „ah“ oder „solo“ zu rufen hat und darf auch mal zittern: Wird Mäx den langen Hebel des Alphorns halten können oder stürzt das Riesengerät von der Bühne? Porzellanteller fliegen, ein Satz davon verirrt sich in den Saal – puh, das ging noch mal gut, da hat sich Pappe reingeschmuggelt.

Clownerie und Akrobatik

Egal, ob die beiden Künstler das Piano erklimmen und von oben herab vierhändig spielen, ob sie mal eben die Bühnedeko demolieren und dann akrobatisch absurde Verrenkungen am Gestänge turnen, egal ob sie Indianer spielen, mit Almglöckchen „Musica bavaria basta!“ darbieten oder rücklings in einer Tonne landen, die unerschöpflich viele Instrumente bereithält: Gogol und Mäx sind Könner. Sie beherrschen alle möglichen Blas-, Percussions- oder Fantasieinstrumente ebenso wie klassisches Gitarrenspiel oder Flamencotanz, und das keineswegs „dilettanto penetrante“ – im Gegenteil.

Gogol pianiert, ganz grausamer Rächer mit Tuba auf dem Kopf. Da schiebt sich ein riesiges graues Ungetüm auf die Bühne, mit Basstubakopf und trötendem Rüssel: „Ein Elefant!“ rufen zuerst die Kinder. Und dann beginnt Mäx eine komplizierte Versuchsanordnung zu basteln. Schnell befüllt ein komplexes System aus Tubaröhren, Gartenschläuchen und Trichtern die Bühne, man rätselt, wohin das wohl führt. Doch so kann Mäx den roten Luftballon aufblasen, der seiner Melodika Leben einhaucht.

Zum furiosen Finale spaziert die Tütü-bekleidete „Madame“ Gogol noch auf der mehr als fragil befestigten Hochstange, musiziert gar auf rollendem Brett balancierend! Jubelstürme für zwei Meister, einen Riesenspaß auf hohem Niveau. Das muss man mal erlebt haben!

 
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