Die Zugaben betörten. Nils Mönkemeyer beglückte die Zuhörer im Kaisersaal der Würzburger Residenz vor der Pause mit der Sarabande aus Bachs zweiter d-Moll-Suite. Michael Schneiders Barockorchester La Stagione Frankfurt nach dem Finalstück mit einem puren Streicherpart aus einer Abel-Sinfonie. Der Schwerpunkt lag jeweils auf Nachklingen, Nachsinnen, Nachspüren.
Kurzweil bot das dreiteilige Konzertprogramm beim Mozartfest: Mozarts g-Moll-Sinfonie KV 183, Hummels Potpourri op. 94 und Schuberts B-Dur-Sinfonie D 485. Hummels Potpourri, mit Mozart- und Rossini-Zitaten bestückt, bot Bratschist Mönkemeyer dank feinsinniger Orchesterbegleitung eine große Emotionspalette. Genial der Wechsel zwischen fröhlichem Singen der Bläser-Figaro-Arie "Se vuol balare" und der verhangenen, verfremdeten Antwort des Bratschisten. Auch ein Quartett aus Geige, Bratsche, Cello und Mönkemeyer verwob sich innig. In den virtuosen Parts strich er die Bratsche kantig und kraftvoll, zeigte sein Können. Am freiesten wirkte sein Spiel, wenn er nicht in die Noten blickte. Großer Beifall für den Viola-Meister.
Exzellent das dynamische,wohltönende Barock-Ensemble La Stagione Frankfurt, das auf jeden kleinsten Impuls von Schneider reagierte. Der erste Mozart-Sinfonie-Satz strotzte vor antreibender Energie dank pointierter Einsätze. Die von der "Tugend des hellen Ernstes" geprägte Schubert-Sinfonie dirigierte Schneider auswendig, und wieder mit bloßen Händen. Ein großes Hörvergnügen und Bravo-Rufe als Dank.