
Jugendliche Helden machen sich immer gut, noch dazu als eingeschworene Gruppe, die in einer düsteren Zukunft gegen das Böse kämpft. „Die Tribute von Panem“-Romane und -Filme sind ein gutes Beispiel dafür, ebenso die „Maze Runner“-Trilogie. Die Romane von Bestsellerautor James Dashner haben alles, was eine solche Erfolgsgeschichte ausmacht: viel Böses, viel Gutes, eine unwirtliche Zukunft, ein bisschen Mystery und Action sowie eine zarte Liebesgeschichte des jugendlichen Heroen. In der Verfilmung von „Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth“ im vergangenen Jahr funktionierte das bestens. Da war es nur logisch, dass Regisseur Wes Ball auch die Fortsetzung drehte.
In „Die Auserwählten in der Brandwüste“ knüpft Ball unmittelbar an den ersten Teil an – als Thomas (Dylan O'Brien) mit einigen anderen Maze Runnern aus dem riesigen, von Mauern umgebenen Labyrinth entkommt, dank des Einsatzes eines Hubschraubers. Dumm nur, dass dieser die Jugendlichen direkt in ein Labor der Organisation WCKD (World Catastrophe Killzone Department) und zu dem undurchsichtigen Oberaufseher Janson (Aidan Gillen) bringt. Thomas' Freundin Teresa (Kaya Scodelario) wird von den Jungen getrennt, das Böse hat nichts Gutes mit ihr im Sinn.
Natürlich gelingt Thomas und seinen Freunden eine spektakuläre Flucht. Warum die Schergen der kühlen Herrscherin Ava Paige (Patricia Clarkson) die Spur der Jugendlichen zunächst verlieren, ist zwar unlogisch, führt aber unmittelbar zum ersten Gruselmoment. In einer kaufhausähnlichen Ruine wird die Gruppe dann von einer Schar Zombies heimgesucht, wieder muss sie flüchten.
Dieses Mal gelangen die Jugendlichen in eine Wüstenlandschaft und stoßen auf eine menschenleere Hochhaus-Ruinen-Kulisse, die stark an New York erinnert, lange bevor die Kamera die ruinierte Brooklyn-Bridge einfängt. Wenig später treffen sie auf Widerstandskämpfer – ihnen wird klar, dass es noch weitere Maze-Runner-Gruppen gibt und die Menschheit nahezu ausgerottet ist. Wer Freund, wer Feind ist, lässt sich dabei nie so genau sagen. Doch die Gruppe um Thomas sucht weiter nach der Rettung, wie die aussieht, bleibt ungewiss.
„Die Auserwählten in der Brandwüste“ steht dem ersten Teil in Sachen Trostlosigkeit in nichts nach. In den Laboren herrscht kühle, von Neonlicht erleuchtete Dusterheit. In den Ruinen, in denen sich die Jugendlichen immer wieder verstecken, schmutzige, bedrohliche Dunkelheit, unter freiem Himmel sengende, unwirtliche Hitze.
Ganz schön brutal geht es da mitunter zu. Die Jugendlichen scheuen sich nicht, ihnen in die Hände gefallene Waffen ohne Zögern einzusetzen. Zugleich lässt Regisseur Ball hie und da die tiefe Kameradschaft der Jugendlichen aufblitzen. Da dürfen die mutigen Jungen auch ein paar Tränen vergießen, wenn sie Winston zurücklassen müssen, nachdem er von den Zombies „infiziert“ wurde.
Mit gut zwei Stunden hat „Maze Runner 2“ trotz aller Actionszenen Längen, der Handlungsstrang bleibt etwas wirr, mit Ausnahme von Thomas entwickeln sich die Figuren nicht wirklich. Man kann dem Film auch vorwerfen, dass er von jedem erdenklichen Genre etwas aufnimmt und so an Kontur verliert. Nichtsdestotrotz ist er über weite Strecken unterhaltsam, verständlich also, dass Regisseur Ball bereits am dritten Teil arbeitet: • • • ο ο ο
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