Die zweifache Oscar-Preisträgerin Hilary Swank mimt eine todkranke Frau, Emmy Rossum als chaotische Pflegerin Bec ist ihr Gegenpart – oder auch das Glück an ihrer Seite. Kate (Swank) lebt in einer Hochglanzwelt, ihr Mann Evan (Josh Duhamel) ist angesehener Anwalt. Da scheint alles perfekt, Geld spielt sowieso keine Rolle. Doch bei einem Pärchenabend zu Kates 35. Geburtstag bekommt die heile Welt einen Riss: Kate stellt fest, dass sie ihre Finger nicht mehr normal bewegen kann.
Eineinhalb Jahre später: Kate ist an der Nervenkrankheit ALS erkrankt und auf Hilfe angewiesen. Die leistet ihr Mann Evan. Trotzdem muss fremde Hilfe her, und da kommt Bec ins Spiel, eine erfolglose Musikerin und Studentin. Die Unterschiede könnten nicht größer sein. Bec ist unkonventionell, derb, lacht schon mal über und mit Kate, wenn diese von der Toilette rutscht und mit der Hand in der Kloschüssel landet.
Wie zu erwarten, freunden sich die Frauen an – man fühlt sich unweigerlich an die Erfolgskomödie „Ziemlich beste Freunde“ erinnert. Bec gibt Kate Lebensfreude zurück, behandelt sie trotz des körperlichen Verfalls wie einen „normalen“ Menschen, lässt sie vor allem ihr Leben und ihre Freundschaften überdenken. „Warum wollen wir immer die Menschen, die uns gar nicht sehen“, sagt Kate einmal und spielt damit auch auf ihre Ehe an, die sie selbst als Hochglanzabziehbild entlarvt.
Hilary Swank spielt die von der Krankheit mehr und mehr gezeichnete Frau großartig. Der einzige Mensch an ihrer Seite ist Bec. Denn ihr Mann Evan scheint mehr und mehr von der Situation überfordert. Das ist aber alles so klischeehaft wie die Geschichte absehbar. Einzig dem grandiosen Spiel von Hilary Swank ist es zu verdanken, dass „Das Glück an meiner Seite“ ein beeindruckendes Filmerlebnis ist: • • • • ο ο B. S.
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