
Magie spielte in den Filmen von Woody Allen stets eine große Rolle. Mühelos stieg Jeff Daniels in
The Purple Rose of Cairo“ zu Mia Farrow in den Kinosaal. In einem alten Peugeot wurde Owen Wilson in „Midnight in Paris“ aus der schnöden Gegenwart direkt ins Herz der Pariser Boheme der 20er Jahre verfrachtet. Wenn also Colin Firth zu Beginn von „Magic in the Moonlight“ als fernöstlicher Magier einen Elefanten auf der Bühne verschwinden lässt, kann das innerhalb des Allen-Universums nicht wirklich für Erstaunen sorgen.
Ungewöhnlicher ist da schon, dass Allen in seinem 45. Film die Magie selbst zum Thema macht. Denn in der Garderobe verwandelt sich Firths asiatischer Zauberer in den Engländer Stanley, der jede Vorstellung vom Übernatürlichen weit von sich weist und im Nebenberuf spirituelle Scharlatane auffliegen lässt. An der Côte d'Azur soll er ein weiteres Medium, die junge Wahrsagerin Sophie (Emma Stone), enttarnen. Als die dann aber im Praxistest ein geheimes Detail nach dem anderen aus Howards Biografie hervorbefördert, beginnt auch der bekennende Skeptiker zu zweifeln. Dann irritiert ihn auch noch die feminine Aura der angeblichen Wahrsagerin . . .
„Magic in the Moonlight“ gehört definitiv nicht zu Allens Meisterwerken. Unübersehbar versucht er hier, an seinen größten kommerziellen Erfolg „Midnight in Paris“ anzuknüpfen. In der geschmackvollen Retro-Melange darf die Filmgeschichte kräftig mitatmen. Das ist alles nett anzusehen. Die Story allerdings plätschert etwas zu selbstgenügsam vor sich hin: • • • ο ο ο
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