Hollywood-Kult-Regisseur Terry Gilliam hat schon 1995 mit dem Welthit „12 Monkeys“ ein düsteres Zukunftsbild gezeichnet. Fast zwei Jahrzehnte später entwirft er nun mit dem skurrilen Science-Fiction-Thriller „The Zero Theorem“ eine noch viel erschreckendere Vision vom Fortgang der Menschheit.
Computer-Genie Qohen Leth (Christoph Waltz) lebt in einer Welt, in der die Kontrolle der gesamten gesellschaftlichen Ordnung Norm ist. Privatleben gibt es nicht mehr. Leth sucht auf Anweisung eines nur per Bildschirm sichtbaren Boss' (Matt Damon) nach dem Sinn des Lebens. Er findet ihn nicht. Oder liegt der vielleicht schlicht darin, sich anderen Menschen zuzuwenden? Könnte das die Rettung für den einsamen Kauz sein? Hilft ihm dies, der Isolation seines Zuhauses, einer alten Kapelle, zu entfliehen? Doch was dann?
Der vor allem wegen seiner surrealistischen Bilderflut beeindruckende Film gibt keine Antworten auf die düsteren Fragen. Mit Qohen Leth schickt er die Zuschauer auf den Weg der Erkenntnis. Und der ist holprig. Immer wieder verwirren Episoden, die zwischen Wachen und Wahn changieren. So ist beispielsweise nicht klar, ob die auftauchende Prostituierte (Mélanie Thierry) eine reale Figur oder nur eine Vorstellung des Anti-Helden Leth ist.
Den verkörpert Waltz mit spürbarer Lust, einmal nicht der Bösewicht vom Dienst zu sein. Mit feiner Ironie lässt er das Publikum gleichsam zum Komplizen des Protagonisten werden. Was dazu führt, dass man sich im Kinosaal schon nach kurzer Zeit total überwacht glaubt. Gut möglich, dass mancher nach dem Filmende sein Mobiltelefon in den Müll entsorgt: • • • • • ο
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