Jafar Panahi ist einer der bekanntesten iranischen Regisseure seiner Generation. Seinem Regime in Teheran ist der 55-Jährige jedoch ein Dorn im Auge – wegen Kritik an der Regierung wurde er 2010 zu sechs Jahren Haft und zu einem 20-jährigen Berufs- und Ausreiseverbot verurteilt. Doch das hält Panahi nicht auf. Schon seine Doku „Dies ist kein Film“ schmuggelte er auf einem USB-Stick in einem Kuchen aus dem Land. Nun hat er erneut einen Film gedreht. Im Verborgenen, aber voller Humor und Lebensfreude. Dafür gab's bei der Berlinale den Goldenen Bären für den besten Film. Zunächst ist noch unklar, ob „Taxi Teheran“ eine Dokumentation oder fiktive Geschichte ist: In einem Taxi ist eine Kamera installiert, die aus der Windschutzscheibe nach vorne gerichtet ist.
Szenen aus Teheran rauschen vorbei, der trubelige Verkehr, Menschen, die die Straßen überqueren. Einblicke in den Alltag einer isolierten Stadt. Bald darauf sitzen die ersten Fahrgäste im Taxi, die Kamera wird entdeckt und ins Wageninnere gedreht. Am Steuer sitzt Panahi selbst, der seine Gäste in knapp eineinhalb Stunden quer durch Teheran fahren wird. Dem Regisseur gelingt es dabei, ein vielschichtiges Kaleidoskop der Gesellschaft zu entwerfen. Große und drängende Probleme greifbar machen, das gelingt Panahi scheinbar spielerisch: • • • • • ο
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