Die Ausreißergeschichte „Tschick“ nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf hat Goethe und Schiller überholt und an deutschen Bühnen einen Aufführungsrekord aufgestellt. Das auch bei Erwachsenen beliebte Jugendstück sei in der Saison 2012/13 in 29 Inszenierungen 764 Mal gespielt worden, teilte der Deutsche Bühnenverein mit. Goethes „Faust“ steht zwar bei der Zahl der Inszenierungen (43) weiterhin an der Spitze, kam aber nur auf 380 Aufführungen. Die meisten Besucher (122 000) hatten die bundesweit 24 Inszenierungen von Schillers „Kabale und Liebe“.
Die Freundschaftsgeschichte „Tschick“, die in der vorigen Spielzeit auch am Würzburger Mainfranken Theater notorisch ausverkauft war, kam bundesweit auf knapp 99 000 Theaterbesucher. Das liegt daran, dass das Stück über zwei Jungs aus Berlin eher auf kleinen Studiobühnen gespielt wird. Der Ansturm auf das uraufführende Staatsschauspiel Dresden und das Deutsche Theater in Berlin war aber so groß, dass die Aufführungen in größere Säle verlegt werden mussten. Der an einem unheilbaren Hirntumor erkrankte Bestsellerautor Wolfgang Herrndorf hatte sich 2013 das Leben genommen.
Auffallend in der Werkstatistik ist – gemessen an den Aufführungszahlen – der Erfolg neuer Jugendstücke wie etwa des Elternabenddramas „Frau Müller muss weg“ von Lutz Hübner (368) oder „Gut gegen Nordwind“ von Daniel Glattauer (363).
In der Oper lagen Mozarts „Zauberflöte“ mit 479 Aufführungen und gut 247 000 Besuchern sowie Humperdincks „Hänsel und Gretel“ mit 268 Aufführungen und fast 170 000 Besuchern vorn. Beliebt ist weiterhin auch die Operette. „Die Fledermaus“ von Johann Strauss kam in Deutschland auf rund 155 000 Besucher bei 246 Vorstellungen.