
Wer sich gegen etablierte Ansichten stemmt, hat kein leichtes Leben. Wenn einer deswegen noch drei Jahrhunderte später verteufelt wird, dann muss er schon etwas ganz Schlimmes gesagt haben. Oder die Wahrheit. Denn die ist oft unangenehm und passt den Mächtigen nicht in den Kram. „In manchem katholischen Lexikon wird Jean-Jacques Rousseau wie der leibhaftige Beelzebub dargestellt“, sagt Winfried Böhm. Der Würzburger Pädagogikprofessor – emeritiert und noch voller Ideen und Projekte – hat zum 300. Geburtstag des Franzosen (am 28. Juni) mit einem französischen Kollegen ein Buch über Rousseau geschrieben. Böhms Fazit: „Er ist einer der größten Denker der abendländischen Geschichte.“ Und er war ein unbequemer Geist, was Böhm gerade recht ist. Er ist selber einer, der gerne querdenkt.
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