Die 560 Plätze in Saal 7 des Würzburger Cinemaxx waren fast alle besetzt, als unter großem Jubelgeschrei ein guter alter Bekannter erschien: Comedian Bastian Pastewka, den meisten sicher auch noch bekannt als Brisko Schneider aus der legendären Sat.1-„Wochenshow“, und Mitglieder seines Teams reisen derzeit durch Deutschland und zeigen, was ab dem 5. September im Fernsehen zu sehen sein wird: Die neue Staffel der mit Preisen überhäuften Serie „Pastewka“.
Dass sie nach ihrem Hauptdarsteller benannt ist, hat einen guten Grund. Schließlich geht es „um diesen etwas dicklichen Comedian aus Köln, der eine Münze geworfen hat, ob er seine Freundin Anne nun heiraten soll oder nicht“ – so erklärt Pastewka die Handlung der siebten Staffel.
Nach wenigen Augenblicken hat der quirlige Kölner, der zeitweise auch in Berlin lebt, sein Publikum voll in der Hand. Sichtlich gut gelaunt scherzt er mit den Fans, demonstriert fränkische Detailkenntnisse: „Na, seid ihr traurig, dass ihr nicht auf der Weinparade seid?“ Das Fest, das zeitgleich auf dem Marktplatz lockt, zieht sich als Running-Gag durch den Abend. Würzburg ist bereits die fünfte Station auf der Tour, zwischen Metropolen wie Berlin, Hamburg, München und Stuttgart sticht es als relativ kleine Stadt ein wenig heraus. Das Publikum ist vorwiegend jüngeren Alters – und das, obwohl viele Pointen eher eine Generation ansprechen, die in der Fernsehlandschaft der 80er Jahre sozialisiert wurde. Und dann geht’s los auf der Leinwand: neun Folgen, inklusive einer Doppelfolge als Einstieg, das sind mehr als 220 Minuten Comedy am Stück – ein Fest für Serienjunkies, bei dem sich aber für Otto-Normal-Zuschauer die Frage stellt: Ist das nicht ein bisschen zu lange? Die Antwort: Auf keinen Fall!
Von der ersten bis zu letzten Minute hält die Produktion das aus den früheren Staffel bekannte Niveau. Im Saal ist es kaum einen Augenblick lang still, die Besucher werden ununterbrochen von herzhaften Lachsalven erschüttert, ein Gag jagt den nächsten, und nicht einen Moment lang hat man das Gefühl, abschalten zu wollen.
Immer wieder betritt Pastewka zwischendurch die Bühne, stellt sich nach der Pause um 22 Uhr unter frenetischem Applaus sogar einer Fragerunde, zu der er auch Kollegin Sabine Vitua, die seine alkoholsüchtige Managerin Regine spielt, auf die Bühne bittet. Wie viel Serien-Bastian denn im wirklichen Pastewka stecke, möchte einer wissen. „Mensch, Sie sind der Erste, der mir diese Frage stellt!“, antwortet der Comedian augenzwinkernd, um dann klar zu stellen, dass der Bastian auf der Leinwand zwar genau wie er leidenschaftlicher Fan der Hörspielserie „Die drei ???“ ist, ansonsten aber eher gegenteilige Charaktereigenschaften hat.
Auch in Staffel sieben geben sich viele Gaststars die Klinke in die Hand: Michael Kessler, Hugo Egon Balder, Anke Engelke, Johann König, Herbert Feuerstein, Annette Frier, Guido Cantz, dazu Kino-Proll Ralf Richter und TV-Talker Hans Meiser.
Nach der Pause werden die letzten vier Folgen gezeigt, zum Abschied erscheint auf der Leinwand ein freundliches „Gute Nacht, ihr Dödel!“ Dann beginnt für den Comedian und Kollegin Vitua die Arbeit erst so richtig: Bis weit in die Nacht hinein geben sie Autogramme und posieren geduldig für Fotos mit ihren Würzburger Fans.